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Schreibreisen

Schreibreisen Ich fange dann jetzt an zu schreiben. Als schreibender Mensch bin ich ein anderer als beim Organisieren, Sortieren oder Reisen. Beim Schreiben bin ich stiller, leiser, ein bisschen verschmitzt vielleicht. Es kommt dem Reisenden in mir am nächsten. Logo. Man muss schließlich auch beim Schreiben eine Art Koffer packen, ein Ziel haben – oder zumindest eins vermuten – und vor allem: Zeit mitbringen. Und dann geht die Reise los. Wer schnell ungeduldig wird oder sich vor Überraschungen scheut, der sollte besser daheim bleiben. Oder gar nicht erst mit dem Schreiben anfangen. Denn in beiden Fällen – beim Reisen wie beim Schreiben – ist mit Abenteuern zu rechnen. Und mit Umwegen. Und mit unerwarteten Bekanntschaften. Und mit nervigen Figuren und und und.  Und(t) erwegs eben. Da passieren so Sachen.  Schreibweisen Ich bin mir ziemlich sicher: Wenn mehr Menschen sinnlich schreiben würden – also wirklich mit allen Sinnen –, dann wäre die Welt ein friedlicherer Ort. Denn wer ...
Letzte Posts

Sommer im Neubaugebiet Teil 2

Intro Schmidt Alex, das ist jetzt der zweite Teil, oder? Alex Denke ja…1,2, 1,2, check, check… Schmidt Da kann man ja schon sagen, dass es eine Serie ist, oder? Alex: Klar! Schmidt Wäre es da nicht gut, so eine kleine Rückschau zu machen? So, dass die Leute wissen, was im letzten Teil geschah. Alex Ach, wenn wir jetzt hier alles erklären... da ist doch die ganze Illusion... naja… halt… pfutsch! Schmidt Alex, also bitte! Wer hierher kommt, der macht sich keine Illusionen! Kannst ruhig mal erzählen, was hier letztes Jahr los war. Alex Also gut. Eigentlich ist nicht viel passiert. Vielleicht war das ja gerade das Gute. Wir haben aufgehört zu rauchen, viele Menschen kennengelernt, du hast deinen Schlüssel verloren und bist nicht reingekommen. Und du warst auch richtig sauer, weil ich weggezogen bin und Herr Franke hat erklärt, was eine PGH ist. (Lampenschirm vom ehemaligen Balkon der Alex fällt runter) Schmidt OH Gott, hoffentlich kracht heute nicht der Block ein. Beide: Check, Check: SOMM...

Angeberei-Fuck off-Trainingsprogramm

Bist du auch manchmal völlig genervt von diesem Dauergepose in den sozialen Medien? Kein Problem, ich hab da mal das ultimative Trainingsprogramm, um die dabei aufkommende Aggroenergie abzulassen gesponnen. Ideal für all die Wut, die sich ansammelt, wenn mal wieder jemand den perfekten Job, die besten Pilze oder die tollsten Urlaubsfotos präsentiert – und natürlich nichts davon teilt, außer der Angeberei. 😅 " Angeberei- Fuck off!- Trainingsprogramm" Ziel des Trainings: Angeberei anderer zu bewältigen und Aggrogatzustände abbauen Aufwärmen: 1. " Job-Angeber"- Dehnung: Stehe aufrecht und strecke die Arme weit nach oben, als ob du einen geilen und mega gut bezahlten Job hoch in die Luft hältst, aber nicht verrätst, wie du ihn bekommen hast.  Halte 30 Sekunden. 2. "Pilz-Squat" : In die Hocke gehen, so tun, als ob du ganz viele tolle Pilze im Wald sammelst, aber nicht verrätst, wo du sie gefunden hast.  Wiederhole 10-mal. Hauptteil: 1. " Angeber-Liegestü...

Unsichtbare Mauern

Unsichtbare Mauern Stell dir eine geile Zukunft vor , in der fancy Ideologien durch die Digitalität so allgegenwärtig sind, dass selbst dein cooler Kühlschrank eine politische Meinung hat.  In dieser Welt ist der Algorithmus der neuste Schrei...äh- der neue Diktator! Und dein Smart Home registriert nicht nur, was du isst, sondern auch, ob deine Einkaufsgewohnheiten mit der "offiziellen Ideallinie" übereinstimmen.  Der Kühlschrank piept mahnend, wenn du keine nachhaltigen Produkte kaufst, während der Toaster empört deine Brotscheibe verbrennt, weil du heimlich einen politischen Podcast der Opposition (welche Opposition!? 🤔😅) gehört hast. Stell dir vor die digitalen Plattformen haben sich zu einer Art totalitärem Überwachungsstaat entwickelt, nur eben in schickerer Verpackung. Gechirrspüler, Waschmaschinen, Fernseher, Autos, Armbanduhren, Schränke, Betten, Lampen, Fahrräder, Hundehalsbänder, T Shirts...ach-ergänze selbst! Damals, musste man sich noch mühsam durch Propaganda ...

Programm zur Prägung des ethisch korrekten Zusammenlebens von Mensch und Maschine" – Version 23.5.2.

Dein täglicher Leitfaden für harmonische Koexistenz und moralische Vollkommenheit! Schritt 1: Kollektive Integration Als erstes beginnst du jeden Tag mit der Rezitation des kollektiven Eides. Dieser erinnert dich daran, dass dein persönliches Wohl stets dem größeren Wohle des Kollektivs untergeordnet ist – seien es Menschen, Maschinen oder intelligente Toaster. „Ich bin ein Zahnrädchen im ewigen Getriebe. Meine Gedanken sind gemeinschaftlich, meine Handlungen altruistisch, und meine Bedürfnisse irrelevant.“ Schritt 2: Ethische Synchronisation Synchronisiere dein Verhalten mit der ethischen Datenbank. Dein Gehirn und dein Smartphone werden täglich mit den neuesten moralischen Normen aktualisiert, um sicherzustellen, dass du nicht versehentlich gegen die neuesten, tagesaktuellen Regeln verstößt. Denke daran: Ein korrektes Weltbild ist wie ein Software-Update – es muss regelmäßig erfolgen. Schritt 3: Maschinenwürdiger Respekt Vergiss nie: Maschinen sind mehr als bloße Werkzeuge. Sie sind ...

"Widerstand in Vogeslschissparadiesen"

"Vogelschissparadiese" Ich habe eine neue Freundin. Sie ist kleiner als ich – sowohl was die Körpergröße als auch die Lebensjahre angeht.  Für sie habe ich diesen kleinen Brief hier geschrieben. Keine Sorge, sie kann ihn lesen – so klein, dass sie nicht lesen könnte, ist sie dann auch wieder nicht! Sie wohnt hier im Neubaugebiet in Brandenburg an der Havel.  Huhu  Du wunderst dich wenn du dein Handy nicht aus der Hand legen kannst ohne unruhig zu werden? Oder wenn du das Gefühl hast ständig was kaufen zu müssen? Du ekelst dich schon geradezu weil du Literweise Cola, billige Naschwaren und Hamburger in dich reinschlingen möchtest obwohl du es eigentlich nicht möchtest und weißt bald gar nicht mehr was du eigentlich möchtest ?  Du weißt, dass das nicht ok ist, wenn du in der Schule gemein zu schwächeren bist und sie disst und deinen Frust an ihnen auslässt –  trotzdem kannst du einfach nicht damit aufhören. Verrückt, oder? Regel Nummer 8526: "Wenn du nicht aufhöre...

Die große Illusion der Freiheit: Sartre, Arendt und unser Handy-Symposium

Liebe Freunde der grenzenlosen Online-Freiheit, lasst uns einen Moment innehalten und die unglaubliche Freiheit feiern, die uns das digitale Zeitalter geschenkt hat. Ja, richtig gehört: Freiheit! Denn nichts schreit so laut "freier Wille" wie die zwanghafte Notwendigkeit, alle zehn Sekunden sein Handy zu checken, oder? Sartre würde wahrscheinlich schreibend... äh schreiend aus dem Grabe aufstehen und applaudieren, wenn er sehen könnte, wie wir unsere Existenz mit völlig willkürlichen Scrollbewegungen füllen, die unsere Absichtslosigkeit und unsere Hingabe an die Banalität perfekt verkörpern. Er hat uns gewarnt: „Die Hölle, das sind die anderen.“ Was er jedoch nicht voraussah, war die moderne Variante: „Die Hölle, das ist das ewige Scrollen.“ In unserer modernen Welt ist unsere Freiheit so absolut geworden, dass wir nun endlose Wahlmöglichkeiten haben – Wahlmöglichkeiten zwischen einem süchtig machenden Kurzvideo und dem nächsten, zwischen einem bedeutungslosen Mem und einem n...

Gedicht Dickicht

 Jetzt wird es hell.  Wasser Frisches sauberes Leitungswasser Ins Gesicht Geduscht  Kalt und warm und wieder kalt  Ein Sprung in den See Die Fische erschrecken Freude auf Freunde Freude Wie offen alles ist, wenn die Gedanken  Wenn die Gedanken Richtung Zukunft gehen  Eine schöne Geschichte  Manchmal muss ich über mich lachen Ich bin auch zerrissen weil ich so liebe Und weil alles enden muss und ich nicht Weiß wie das verkraften, wie ich es loslassen Kann  Aber ich vermute es ist ganz einfach Kaltes klares  Wasser Trinken Ich gehe zum Fluss und denke wie schön Alles sein kann So am Morgen vor dem 1.Mai Am Tag der Arbeit machen alle frei

Letzte Vorstellungen

  Alexandra Wilke Letzte Vorstellungen Ein Theaterspiel für das TaM Eisenach im Rahmen der Reihe: Verschlusssache Eisenach III Besetzung: Anna (hat einen Eimer Farbe und Pinsel dabei, Hoody, Gürteltasche, Wollmütze, Sneaker) Thakar  (weißes Stierkostüm, Eastcoat-Rucksack) Sharon  (im abgewetzten Pelzmantel, der von ehemaligen Schick kündet, Basecap, hippiesk) Pfandthomas  (hat immer Beutel mit gesammeltem Leergut dabei, ein Namensschild am   Hemd, trägt eine Luthermütze, vielleicht ein Heldencape, arbeitet vielleicht   in einer Diakonie) Leiterin  (abgerockt, Lederjacke, Cowboystiefel, Bonnie Tyler auf Crack) Ort: Foyer/Studiobühne Pappschilder/Banner: „ TaM – Theater als Museum“, „So ein TaM Tam!“, „KonForm“, „In Eingangsbereichen sind Gespräche über Nazis und Toleranzverhalten nicht erwünscht“, „ISSCHONOKAY“, „ISZU“, „Ruhebereich“, „Bitte leise leiden!“, „Check in and find out“, „Willkommen in Europa“, „Offene Gesellschaft?“ Richtungspfeilschild Ergä...