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Letzte Vorstellungen

 Alexandra Wilke

Letzte Vorstellungen


Ein Theaterspiel für das TaM Eisenach im Rahmen der Reihe:

Verschlusssache Eisenach III




Besetzung:


Anna (hat einen Eimer Farbe und Pinsel dabei, Hoody, Gürteltasche,

Wollmütze, Sneaker)


Thakar (weißes Stierkostüm, Eastcoat-Rucksack)


Sharon (im abgewetzten Pelzmantel, der von ehemaligen Schick kündet,

Basecap, hippiesk)


Pfandthomas (hat immer Beutel mit gesammeltem Leergut dabei, ein Namensschild am Hemd, trägt eine Luthermütze, vielleicht ein Heldencape, arbeitet vielleicht in einer Diakonie)


Leiterin (abgerockt, Lederjacke, Cowboystiefel, Bonnie Tyler auf Crack)




Ort: Foyer/Studiobühne



Pappschilder/Banner:


TaM – Theater als Museum“, „So ein TaM Tam!“, „KonForm“, „In Eingangsbereichen sind Gespräche über Nazis und Toleranzverhalten nicht erwünscht“, „ISSCHONOKAY“, „ISZU“, „Ruhebereich“, „Bitte leise leiden!“, „Check in and find out“, „Willkommen in Europa“, „Offene Gesellschaft?“ Richtungspfeilschild


Ergänzt selbst!
















Prolog (im Foyer)



Leiterin: (verschafft sich mit einer Glocke Aufmerksamkeit)

Begehrte Damen und Herren, liebe Kinder und Diverse, auch Perverse? Nein, die nicht. Versehrtes Publikum...also liebe Alle. Besonders die Guten! Wir begrüßen sie heute hier noch einmal für letzte Vorstellungen. Letzte weil, die ersten sind es sicher nicht, und auch die Vorstellungen aus dem Mittelteil haben wir längst überholt. Und da es für dieses Theater hier keine durchspielbare Zukunft mehr zu geben scheint, jedenfalls nicht im Hier, können wir schon sagen: das wars. Natürlich können die Letzten auch die Ersten sein. Das stelle man sich mal vor. Aber erstmal reichts mit dem Theatergedöns. Das ist hier eh schon ein Museum und seien wir doch mal ehrlich. Dieser soziokulturelle Scheiß verwirrt die Menschen nur unnütz. Am Ende rennen sie wieder zu einer Kundgebung, einer hier in dieser Stadt so beliebten Partei und machen sich lustig über Menschen und Politiker, die hier wirklich etwas bewegen wollen.

Nein, die Antwort auf effiziente Abschiebelösungen, lang schon sinnvolle Streichung von Sozialhilfe... kann nicht das provokative Anbieten von Speisen wie Nazi Goreng und Wurst mit brauner Soße auf einer Kundgebung sein. Diese kulinarische Verirrung zeigt, wie sehr Amateurtheater -und sei es noch so professionell geleitet- die Menschen vom rechten Weg abbringt.

Es wird Zeit das Eisenacht Burger macht. Also für seine Bürger und auch -innen. Dieses Haus war früher ein Restaurant; sogar mit Außenbereich, und da ist es doch nur folgerechts, dass jetzt hier endlich wieder gegessen wird, ein Deutschnationales Heimatbürgerrestaurant einzieht. So haben die entschieden, die hier Butter ‚bei die Tische‘ in der Stadt machen.

Frau Wolf ist ja jetzt bei den Schafen, äh Scharfen, also äh, sie hat sich verknechtet bei Sarah. Wie konnte sie das wagen?

Doch ich verliere mich. Vermehrte Gesellschaft, wir haben uns heute hier verrammelt, um uns mal etwas vorzustellen. Nämlich, wie es wäre, wenn es hier bald nur noch leckere Bu(ü)rger gibt, statt woken Opportunismus. Schluss mit Inklusion, Chancengleichheit, Diversität und Geschlechtergerechtigkeit. Damit sorgt man nur für Chaoten, äh Quoten in der Kulturförderung, sorgt für einen ideologischen Konformitätsdruck. Allerdings in eine Richtung, die gar keinen Sinn macht. Angeblicher Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung hier mitten in Europa? Haha! Diese maßlosen Übertreibungen führen zu einem repressiven kulturellen Klima im Sinne einer rigideren politischen Korrektheit und sorgen für Cancel Culture gegenüber allen abweichenden Positionen. Mit dieser pseudowoken Ideologisierung der Kultur ist nun Schluss. Wenn hier nicht vernünftiges Volkstheater aufgeführt wird mit weißen Tauben und schönen Kostümen, machen wir den Laden eben dicht. Ist doch wahr. Das sind nun die Letzten Vorstellungen. Hier noch ein Lied damit es nicht ganz so depri endet. Sie können gerne beim Refrain mitklatschen.



Weine nicht, wenn der Vorhang fällt,

Tam Tam, Tam Tam,

Manchmal liegt es nicht nur am Geld,

Tam Tam, Tam Tam.

Ach lassen wir das! Ich nehme an, sie haben alle bezahlt und wir sind Ihnen etwas schuldig. Gehen sie ruhig schon mal vor. Ich genehmige mir hier noch 2, 3 Hopfenkaltschalen, damit ich das durchstehe.

(Läutet abschließend mit der Glocke, deutet mit einem Pfeilschild Richtung Tür, hin zum Theaterstudio. Eventuell wird „Marmor Stein und Eisen bricht“ als Rausschmeißmusik eingespielt)



1. Theater als Museum


Studio. Verschiedene Pappschilder an einer Wand gelehnt. Sharon thront in einem Sessel. An einem Besenstil befestigt das Schild: TaM – Theater als Museum.

Pfandthomas hockt am Rand und zählt Flaschen. Er spannt auch ein Banner mit der Aufschrift: So ein Tam Tam! Bachs Cello Suite No. 1.



Sharon:

Also stellen wir uns mal vor, wir wären draußen.


Pfandthomas: (entsetzt)

Draußen? Ich will mir nicht vorstellen, dass ich „draußen“ bin!

Niemand will gern draußen sein. Alle wollen drin sein. Integriert in eine wattewarme Mitte.


Sharon:

Altes Panikherz! Ich meine draußen vor dem Theater.

Stellen wir uns mal vor, wir wären draußen vor dem Eingangsbereich. Du zählst Flaschen, und ich Gäste. Oder heißt es Gästinnen?


Pfandthomas:

Ach so, da draußen! Also ich rauche auf jeden Fall eine. Du überlegst, ob es Gäste oder Gästinnen heißt. Ich rauche und denke darüber nach, dass niemand gern „draußen ist“, und du sagst ein Gedicht auf: „Theater als Museum“ oder so.


Sharon:

(spricht durch eine aus der Thüringer Allgemeinen gedrehten Flüstertüte)


Gleich reisen wir zurück in eine Zeit,

in der, hört zu! Wie sonderbar.

Das ist noch nicht so lange her.

Hier ein Theater für alle war.

Ob groß, ob klein, ob alt, ob jung,

ob Hans, ob Wurst, ob dick, ob doof,

ob Nazi oder Genderqueen.

Man traf sich hier, man saß im Hof.

Sie alle kamen ins Theater rin.


Pfandthomas:

Na, Moment mal, Nazis waren hier keine!


Sharon:

Aber klar doch! Einer hat hier mal Regie gemacht.


Pfandthomas:

Ja, aber doch nicht als Nazi. Hier hat er als Mensch Regie gemacht. Und das nicht mal schlecht! Was meinst du, ob Theater machen die Menschen in ihrem Toleranzverhalten beeinflusst?


Sharon:

Einzelgespräche über Nazis und Toleranzverhalten sind hier im Eingangsbereich echt nicht erwünscht!


Pfandthomas:

Wieso? Wieso denn bloß nicht? Warum...?


Sharon:

Na toll, jetzt fängt das wieder mit den ganzen W-Fragen an!


Pfandthomas:

Tschuldigung. Ich meinte nur, dass hier mal einer…


Sharon:

Neiiiiinnn!!! Sag‘s nicht!


Pfandthomas:

Ja WARUM denn nicht?! WER bestimmt denn hier, WANN, WO, WIE über WAS und WEN gesprochen wird und WIEVIEL?


Sharon:

Stell dir mal vor, ich nehme mir jetzt ein Schild auf dem „KONFORM“ steht, atme laut an…


Pfandthomas: (schaut erwartungsvoll)

Jaaa?


Sharon:

KONFORM“! Einig sind wir… Na los du, mach mit! (atmet wieder laut an)


Pfandthomas: schnappt sich heldenhaft auch ein Schild auf dem „KonForm“ steht

gibt es auch eins mit VETO drauf?


Sharon:

Nein, gibt es nicht.


Beide:

KONFORM! Unbestritten.

ENORM KONFORM! Fortgeschritten.

KONFORM! Einig sind wir uns darin…



Pfandthomas: (linientreu)

, dass in Eingangsbereichen nicht über Nazis und Toleranzverhalten

gesprochen werden soll.


Sharon:

Genau! Da steht es auch. Da, auf diesem Schild.


Pfandthomas:

Ja, aber warum eigentlich? Wer hat das Schild denn hier, und wie, und wieso im Eingangsbereich…?


Sharon:

WO sonst, wenn nicht im Eingangsbereich?

Eingangsbereiche können oft eine Herausforderung sein. Dort versammeln sich Menschen, um zu rauchen, zu warten oder miteinander zu plaudern. Es ist kein geeigneter Ort, um hitzige Diskussionen über Themen wie Nazis oder betrunkene

Randalierer vom Zaun zu brechen.

Ich persönlich finde, dass in Eingangsbereichen ein gewisses Maß an Zurückhaltung

angebracht ist. Ähnlich, wie wenn man den Kopf im Schoß einer anderen Person parkt - da würde niemand unaufhörlich Kette rauchen und laut herumschreien: "Nazis raus!".

Ein gepflegtes Auftreten, sowie ein Bewusstsein für die richtigen Verhaltensweisen sind in Eingangsbereichen entscheidend dafür, dass wir uns alle zusammen wohl fühlen können.

Sei es beim Betreten eines Theaters, eines Museums oder in jeder anderen Situation des täglichen Lebens.

Daher sollten wir uns bewusst sein: Die Art und Weise, wie wir uns in Eingangsbereichen verhalten, sagt viel über unseren Charakter aus. Indem wir unsere Stimmen senken

und unsere Handlungen reflektieren, zeigen wir Respekt gegenüber unserem eigenen Selbstwertgefühl, sowie dem anderer Personen. Kapische?


Pfandthomas schnappt sich ein „ISSCHONOKAY“- Schild (Sharon gibt Pfandthomas einen Okay- Daumen, atmet lauthals an)



Beide: (energetisch)

Gleich reisen wir zurück in eine Zeit,

in der, hört zu! Wie sonderbar.

Das ist noch nicht so lange her,

hier ein Theater für alle war.

Ob groß, ob klein, ob alt, ob jung.

Man kam vorbei auf einen Sprung.

Um zu spielen, um zu schauen,

um zu lernen, um zu bauen.

Um 8,

um 10,

um Mitternacht.




Pfandthomas:

Ja richtig. So war das. Hier trafen wir uns, um Theater zu spielen. An vielen Abenden drängelten sich neugierige Menschen aus Eisenach und dem ganzen Wartburgkreis vor der Tür und baten um Einlass.

(spielt ganz hysterisch)

Ich habe meine Karte reserviert, und jetzt will ich hier auch rein!“


Sharon:

Reserviert! Stellen Sie sich vor, sie kommen aus Afghanistan und haben einen Tisch im Kartoffelhaus „reserviert“.


Pfandthomas:

Bitte? Stand das im Textbuch?


Sharon:

Das hat ein etwa 30- jähriger Eisenacher im Eingangsbereich vom Edeka gesagt.


Pfandthomas:

Echt grenzig!

Hey, stell dir vor, Eingangsbereiche sind wie Grenzen, sind wie Schranken, die bekanntlich nur des Übersteigens wegen da sind.


Sharon:

Bezahlen musst du, bezahlen!


Pfand Thomas:

Aber dann. Überraschung! Hinter der Schranke wartet eine Überraschung auf uns. Eine Bühne. Eine Anderwelt! Ich will jetzt da rein. Kann ich auch mit Pfandflaschen bezahlen?


Thakar: (kommt als weißer Stier verkleidet mit einem Sternenkranz in den Händen aus der Tür, hält nach Europa Ausschau /geheimnistuerisch)

Guten Tag. Haben Sie zufällig Europa gesehen?


Sharon: (nickt Pfandthomas zu)

Das ist der Code! Der weiße Stier ist der Code!


Die drei schnipsen mit den Fingern und folgen einer einfachen Schrittfolge. Eingangsbereichsballett. Sharon in der Mitte.


Sharon:

Nun haben Sie noch einmal die Möglichkeit, hautnah zu erleben und nachzuvollziehen, wie mühsam es vor Zeiten sein konnte, miteinander Theater zu machen. Das Theater als Sinnbild für die Herausforderungen, das miteinander leben zu gestalten, zu verhandeln, zu proben und durchzuspielen. Hier können sie sehen, welch‘ scheinbar aussichtslose Kämpfe geführt werden mussten, um die Hoffnung auf dauernden Frieden und Freiheit für alle nicht fahren zu lassen. Unser Theatermuseum erinnert an eine Zeit, in der Humanität und Aufklärung als fundamentale Prinzipien galten - Grundlagen für Konzepte wie Demokratie in Freiheit. Ach was, genug gelabert.

(Im Eingangsbereich des Theaters hängen Banner „Check-in and find out“, „Willkommen!“ und „Ruhebereich“, „Bitte leise leiden!“.)




Pfandthomas:

Ich werde eingelassen, denn ich habe einen Ausweis und ein 10er Karte fürs Theater. Ich bin hier ein VIP. Ich bin willkommen und kann es kaum erwarten, die Treppen hoch ins Foyer zu entern, meinen Mantel abzulegen, und ein kühles Bier zu trinken.


Thakar:

Und jetzt stellt euch mal vor, unser Eingangsbereich wäre eine Grenze in das vermeintliche Paradies Erebos. Europa verbaut dort viel Stacheldraht, um unsere regelbasierte Wertegemeinschaft vor dunklen Mächten, unqualifizierten Habenichtsen und solchen, die sie nicht zu schätzen wissen, zu schützen.


Sharon:

Derer gibt es viele, zu viele, die gern an unserem ‚Tischlein deck dich‘ sitzen würden. Das geht natürlich nicht. Stellt euch vor, keiner will raus, aber alle rein. Wir müssten teilen. Wir würden immer ärmer. Wer soll das wollen? Gäbe es die Grenzen mit ihren stacheldrahtbewährten Zäunen nicht, hätte das denselben Effekt, wie alle Ampeln auf Grün zu schalten: Massenkarambolagen!

Nein, es gibt nun einmal Grenzen für Grenzüberschreitungen. Deshalb selektieren wir. Wer unsere Werte teilt und hilft, das Bruttosozialprodukt zu steigern, darf durch kontrollierte Lücken im Zaun, für den gehen die Schranken hoch. Der darf dann auch gern mit uns gärtnern, schwimmen gehen, konsumieren, Pfand und Punkte kassieren. Für Sie, Ihn und alle dazwischen ist auch unser Eingangsbereich kein Hindernis…



Lied „WENN DU NIEMAND MEHR BIST“ von Sebastian Block (live 2:55)

(Liedtext im Folgenden fett)

STELL-DIR-VOR-BALLETT – (einfache Schrittfolge, alle in einer Reihe frontal zum Publikum)


Thakar:

Okay! Stell dir vor, du kommst aus dem Iran und willst in Eisenach arbeiten.


Sharon:

Stell dir vor, du kommst aus dem Libanon und willst in Eisenach eine Schutzgeldmafia gründen.


Pfandthomas:

Sowas wie das neue Netzwerk der Barbershops?


Sharon:

Nein, Schutzgeldmafia, so wie in Neukölln.


Pfandthomas:

Du meinst die Araber?


Sharon:

Nein, die Mafia!


Stell dir vor, wenn kein Schlüssel mehr passt, jeder dich hasst.


Pfandthomas:

Ja, man vermutet sofort mafiaähnliche Strukturen.


Stell dir vor, alles, was war, nichts ist mehr da.


Thakar:

Stell dir vor, du kommst aus Syrien und willst in Eisenach sauberes Wasser trinken!


Sharon:

Hää?


Wo kannst du hin, wenn dich keiner vermisst.

Und da, wo du herkommst, kein Platz für dich ist.

Wer kannst du sein, wenn du niemand mehr bist,

wenn du niemand mehr bist.


Sharon:

Viele deutsche Hairstylisten geben auf, weil sie Mangels Kundschaft die Mieten nicht mehr zahlen können!

(Anna kommt leise mit beschwichtigender Geste ob ihres Zuspätkommens dazu, reiht sich in das Stell-Dir-vor-Ballett ein)


Anna:

Tschuldigung, Tschuldigung, Hallo. Jetzt bin ich ja da.

Einfach Weitermachen! Weitertanzen!


Sharon: (lacht)

Die Araber gehen aber auch ständig zum Barbier.


Pfandthomas:

Wegen des Vollservice!


Stell dir vor, ein lachender Mund, rot und gesund.


Thakar:

Aber sind das DIE Araber? Nicht die Syrer?


Und wir sind mit den Kindern am Strand, Hand in Hand.


Pfandthomas:

Vielleicht die Griechen?


Doch wie kannst du fliehen, wenn du niemals vergisst.

weil all dein Gepäck die Erinnerung ist.


Pfandthomas:

Nein, die Griechen nicht!


Wer kannst du sein, wenn du niemand mehr bist,

wenn du niemand mehr bist.


Anna: (stinksauer)

Stell dir vor, du kommst aus Mitteldeutschland. Du hast ein Haus, ein Auto, einen Job und eine Familie und Angst, dass die Deutschen aussterben könnten.

Stell dir vor, du kommst aus Mitteldeutschland hast ‘ne Zehnerkarte fürs Erlebnisbad und singst in deiner Freizeit Lieder wie Deutschland den Deutschen.

Stell dir vor, du kommst aus Mitteldeutschland und hast Probleme mit dem rechten Arm.

Stell dir vor...ahh das reicht. Mir wird schlecht.


Wer ist bei dir, wenn der Mut dich verlässt?

Anna:

Ahhh, ih. Es reicht! Mir wird echt schlecht. Haltet mich mal bitte fest, Bitte.

Kannst du mich mal festhalten? Halt mich doch bitte mal fest.


Mit wem kannst du reden und wer hält dich fest?

Für wen schlägt dein Herz und wer bleibt bis zuletzt?


Alle:

Anna, was ist denn jetzt los?


Anna:

Ich fühl mich hundeelend!


Und wo willst du hin, wenn dich keiner vermisst?


Anna:

Kommt schon und haltet mich fest!


Wenn da, wo du herkommst, kein Platz für dich ist.


Anna:

Ne, du nicht! Du nicht!


Wer kannst du sein, wenn du niemand mehr bist?


Anna:

Ach, fuck!


Wenn du niemand mehr bist.


Anna:

Mach das aus! Mach das bitte aus, ich dreh‘ sonst durch.





3. Wanderer kommst du nach Eisenacht: BLEIB WACH!


Sharon: (mit Blick auf die Uhr, spitzfindig)

Wo kommst du denn her? Warst du Plakate kleben für unsere „Letzten Vorstellungen“, oder was?


Anna:

Na ne, eher übermalen!


Pfandthomas: (empört)

Was, du übermalst unsere Plakate?! Warum denn? Wieso?



Anna:

Mensch Thomas, doch nicht unsere eigenen!


Pfandthomas:

Nicht unsere eigenen?


Anna:

(reicht ihm drei Pfandflaschen)

Hier.


Pfandthomas:

Danke Anna! Oh wow! 3 25iger! Das macht eine Banane im Edeka.


Anna:

Hey, wart ihr mal draußen?


Thakar:

Ist saukalt, oder?


Sharon:

Wir haben hier geprobt. Seit 6 in der Früh. Wir sind nochmal den Text

durchgegangen. Thakar kam gegen halb acht, verkleidet als weißer Stier.


Thakar:

So what!? Ich habe einen Job...ich konnte nicht früher!


Sharon:

...und Bonnie Tyler? Keine Ahnung, wo die ist, oben an der Bar wahrscheinlich.

Aber schön, dass du jetzt auch da bist und uns sicherlich mit einer deiner Hammerrecherchen beglückst. Um nicht zu sagen, uns endgültig ins dramaturgische Chaos führen wirst. Was ist es diesmal? Die bunten Treppen von Eisenach?

Krach um Bach? Oder wird der neue Reichstag seinen Hauptsitz in die Wartburg verlegen - raus aus dem versifften Berlin?


Anna:

Jaja, am Arsch! Während ihr hier unten im Keller die Realität ausblendet, wird die Stadt mit Pilotenlichtblau geflutet.


Pfandthomas:

Naja, es ist schon ein bisschen wie im Bunker hier unten.


Sharon:

Ist hier nicht eher eine RealitätsSUCHT im Spiel? Vielleicht auch RealitätsFLUCHT, ja, aber eben auch RealitätsSUCHT. Und wie auch immer diese Realität beschaffen sein mag, ich würde sie gerne proben. Pünktlich!


Pfandthomas:

Wieso haben wir hier unten eigentlich nie „DER UNTERGANG“ gespielt?


Thakar:

Ich habe die Plakate auch gesehen und es dann vorgezogen, als Stier verkleidet, durch die Straßen zu gehen.


Sharon:

Sag mal Anna, du weißt, wenn die dich erwischen, wie du hier Wahlplakate am hellen lichten Tag übermalst, dass die dir dann den Staatsschutz auf den Hals hetzen, oder?

Das ist Vandalismus!


Anna:

Vandalismus, ich raste aus!

DEUTSCHLAND. ABER NORMAL. BURKA? ICH STEH MEHR AUF BURGUNDER.

Das ist Vandalismus an meinem Verstand!


Thakar:

NEUE DEUTSCHE …ah...ich trau mich das nicht zu sagen…


Anna:

Doch, doch! Sag es ruhig, Thakar. Trau dich! Da draußen steht es überall. An jedem scheiß Laternenpfahl haben sie ihre populistischen Sprüche gekleistert. Auch vor der Schule deiner Kinder! Los trau dich!


Thakar:

NEUE DEUTSCHE MACHEN WIR SELBER.

DER ISLAM PASST NICHT ZU UNSERER KÜCHE.

WER SCHÜTZT UNS VOR DEN SCHUTZSUCHENDEN?

ZURÜCK ZUR NORMALITÄT.


Anna:

DEUTSCH STATT GENDERN.
LOKAL SCHLÄGT GLOBAL.

Und je höher die Plakate hängen, um so tiefer...


Pfandthomas:

...der Sinn?


Anna:

Haha! Nein, um so tiefer das Niveau!

FÜR DIE FREIHEIT, FÜR DEUTSCHLAND.

GRENZEN SCHÜTZEN IST NORMAL.


Pfandthomas:

Na, dann schon lieber ein Idiot, als ein Patriot!


Anna:

Fuck!


Thakar:

Du darfst dich nicht erwischen lassen Anna!


Anna:

Scheiße ja. Mann, die kriegen mich nicht!


Sharon:

Komm, reg dich ab.



Pfandthomas (spricht aufmunternd)

Hey Leute, wie wäre es? Szene:

(agitatorisch wie der Führer)

FÜR DEUTSCHE LEITKULTUR.

DEUTSCHE WORTKUNST FÜR DEUTSCHE THEATER.


Sharon: (lacht)

Sag das Normal!


Pfandthomas:

Nochmal? FÜR DEUTSCHE LEITKULTUR…


Sharon:

NOOORMAAL!


Pfandthomas:

NOCHMAL?


Anna: (genervt)

Ist gut! Ihr könnt aufhören. Miese Szene!


Sharon:

Ich wohne schon ewig hier in dieser Stadt, und ich habe mich daran gewöhnt, an das alles hier. Eisenach = Scheißenach.


Anna:

Rechte Terrorzellen, die sie haben hochgehen lassen…


Sharon:

Naja, eher hat die rechte Terrorzelle sich selbst hochgehen lassen: KAWUMMM!!!


Pfandthomas:

Rollt der Zug im Bahnhof ein, heißt es: Bitte rechts aussteigen! Dann gehst du aus dem Bahnhof raus, um nach dem Rechten zu sehen und siehst die Alkis vorm Saufland und trittst irgendwo in Hundescheiße.


Thakar:

Also, ich fand es, als ich endlich hier ankam, eigentlich ganz schön. Ein einladender Bahnhof mit Geschäften. Und auf dem Weg zur Innenstadt die schönen Häuser und die vielen Geschäfte. Und alles so friedlich. Ich weiß sogar noch, dass ich mich beim ersten Spaziergang im Zentrum verlaufen habe und dann dachte, cool eine richtige kleine Stadt!


Anna:

Wohl eher Zentrum rechter Verstrickungen. Ein Ballungszentrum für rechte Strukturen.


Thakar:

Das war für mich nicht gleich offensichtlich. Wenn ich durch die Stadt ging, etwas einkaufte oder die Kinder zur Schule brachte, wo ja auch viele andere aus Nicht Europa waren... da schien es mir so, dass die Eisenacher doch eigentlich ganz umgänglich daherkommen. Es schien mir so, als würden sie einfach nur ihre Ruhe, ihren Feierabend, ihr Leben haben wollen und ab und wann mal ins Kino oder in eine Kuchenstube.



Anna:

Vielleicht ist genau das die perfekte Umgebung, um in Ruhe als politische Gruppierung zu wachsen?


Sharon:

Wanderer, kommst du nach Eisenacht: BLEIB WACH!


Anna:

E i S E N A C H T! Hier klingt alles scharf, als hätte alles, was man hört Zähne.

Sagt mal Leute, unser Theater, was wir hier machen, ist das eigentlich noch Protest oder schon Rebellion?


Sharon:

Rebellion? Also bitte! Wenn hier nicht vernünftiges Volkstheater aufgeführt wird mit weißen Tauben und schönen Kostümen, machen die den Laden eben dicht.

(atmet laut an) KONFORM

GESETZLICH GEREGELTE FORM.

(singt, Melodie: „Komm schöner Mai und mache“)


Komm schöne Form und mache

Europa wieder normal.

Die Tradition und Sprache,

sei einzig national.


Alle:

Wie möchten wir so gerne

die Vielfalt bewahren, indem

wir uns dagegen wehren,

in Einheitsbrei aufzugehen.


Sharon:

Sie können uns auch gerne als Chor für ihr Unternehmen anmieten. Unsere Expertise reicht von Demonstrationsrufen bis hin zu traditionellem Gospel!


Anna:

Ahhhhhhh! Das ist so zynisch! Wo ist da der Kampfgeist, bitte schön?

Kabarettistische Lieder singen! Sind das eure letzten Vorstellungen von unseren letzten Vorstellungen hier? Was wir brauchen, ist Handlung, sind Taten!


Pfandthomas: (erfrischend)

Aber hey, WIR SIND DIE HANDLUNG!

Wie wäre es? (schnappt sich Flüstertüte und teilt der Gruppe Protestschilder aus, bringt sie in ein Protestbild. Anna ist Zuschauerin)

An alle Nazis, Frustrierte, Beleidigte!

An alle sturköpfigen Protestwähler, die keinen Bock auf Gendern haben!

An alle Incels und Terrorzellen, Bruderschaften, Kampfsport- und Schützenvereine der ganzen Welt! Bleibt einfach weg! Spart euch die Reise nach Eisenach. Und wenn doch, kommt leise nach Eisenach. Am besten nachts.



Anna:

Hm.


Thakar:

Das war gar nicht so schlecht. Wir demonstrieren friedlich zusammen. So wie 2019 unsere Gegendemo mit brauner Soße und wisst ihr noch? Nazi Goreng? Hahaha…


Alle:

Ja!


Sharon:

Genau!


Pfandthomas:

Warum haben sie die Demo 23 verboten?


Sharon:

Weil sich auf Instagram irgendwelche Struggles ankündigten und die Stadtoberen bürgerkriegsähnliche Zustände fürchteten.


Anna:

Okay. Stellt euch vor, eine Demonstration gegen rechtsextreme Strukturen wird ausgerechnet von führenden Stadtverordneten abgesagt, weil sie den sozialen Frieden gefährdet glauben. Währenddessen droht uns die Alternative für Deutschland unverhohlen mit der Schließung unseres Theaters.

Die potenzielle Schließung unseres Theaters und vieler andere Kultureinrichtungen der Stadt durch eine rechtsextrem verfasste Partei, die möglicherweise von den Bürgern der Stadt mehrheitlich gewählt wird, ist natürlich an Brisanz nicht zu überbieten. Eisenacher hört die Signale!




4. Dystopie im Hinterhof

(wie im spanischen Familientheater dürfen alle ihren Regiesenf dazugeben, während sich eine düstere Stimmung aufbaut)


Anna:

Unsere Eisenacher Dystopie baut auf ein Szenario, wo die Vielfalt kultureller Aktivitäten massiv eingeschränkt wurde.


Thakar:

Die Protagonistin Anna hat sich einer kulturpolitischen Untergrundbewegung angeschlossen, die für Freiheit und Demokratie in Eisenach kämpft.


Pfandthomas:

Ein Aktionsbündnis mit dem Label TaM TaM: „Trotz als Motiv" „Trotz als Macht“.


Sharon:

In dieser Szene wird sie von einem Mitglied der Eisenacher Bewegung „Blühender Frühling", welche die Stadt- und Kulturpolitik maßgeblich bestimmt, konfrontiert.



Thakar:

Oh ja! Suchscheinwerferkegel wirbeln umher, bevor sich das Licht auf Anna fokussiert.


Pfandthomas:

Terror als Maßnahme“


Sharon:

Sie steht in der Mitte des Hinterhofs, inmitten von Bergen alter Textbücher und geborstener Theaterrequisiten.


Alle:

Oh jaaa!


Anna:

Ich werde verfolgt! Ich habe ans Fliederhaus gesprüht: ‚KUNST IST FÜR ALLE‘, und seitdem werde ich verfolgt. Sie haben es nicht einmal übermalt. Haben nur das FÜR durchgestrichen. So weit ist es nun schon. Sie führen uns vor, als wären wir Idioten.

Und die Eisenacher machen Fotos und posten diese mit breitlachenden, gelben Pfannkuchengesichtern. Wie demütigend!


Sharon:

Schritte kratzen, sie beginnt zu flüstern!


Anna: flüstert

Ich dachte ich wäre hier sicher. Aber sie haben zu allem in der Stadt Zugang. Sie haben für jedes Haus, jeden Keller, jeder Garage, jede Turnhalle einen Schlüssel. Wie haben die das nur geschafft?


Thakar:

Plötzlich tritt ein Mann in schwarzer Uniform wie in ‚Fahrenheit 451‘aus dem Dunkel hervor und steht in einem bedrohlich kurzen Abstand vor Anna. Er ist Agent Müller, ein skrupelloser Ermittler der Eisenacher Bewegung „Blühender Frühling".


Agent Müller: (mit eisiger Stimme)

Guten Abend, Frau Anna. Sie sind noch unterwegs zu so später Stunde?

Trotz Ausgangssperre?!


Anna: (atmet hörbar ein und versucht ihre Angst zu verbergen)

Ich weiß nicht, wovon sie reden. Ich habe nichts Verwerfliches getan. Ich habe hier nur ein paar Textbücher verbrennen wollen.


Agent Müller: (mit einem spöttischen Lächeln)

Ach wirklich? Doch hoffentlich die RICHTIGEN Textbücher?


Anna:

# (evtl. Aufzählung im TaM gespielter Stücke)


Agent Müller:

Sie sind erledigt Anna.

Ihre Tage, hier in Eisenach, sie sind gezählt.

Das Underground Netzwerk, wie hieß es doch gleich...Tam..."Trotz als Motiv" (lacht spöttisch) ist, das wissen wir, sehr aktiv.

Wir sind gut informiert über deine Mitverschwörer und über eure Ziele, das neue Eisenacher Kulturdiktat zu unterwandern.


Anna: (verächtlich)

Sie und ihre Bewegung. Ihre Heimatparteien haben die engagierten Menschen aus Eisenach, die sich für eine auskömmliche Förderung der Kulturarbeit in der Stadt engagierten, als Sektierer bezeichnet, als Unruhestifter, die Volkes Wille konterkarieren.

Sie haben die Stimmen der Menschen, die sich kreativ betätigten und gemeinsam Werte wie Respekt, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit, Toleranz, Mitgefühl, Freiheit, Liebe, Mut und Bildung erstickt. Wir waren ein Bürger*innen Theater für die gesamte Region. Hier waren wir zu Hause, hier ist unsere Heimat, hier wollten wir verantwortlich wirken und für eine gerechte Welt kämpfen.


Agent Müller: (lacht sarkastisch)

Gerechtigkeit. Wie naiv. Du bist völlig realitätsfern. Wir sorgen für Ordnung und Sicherheit. „Blühender Frühling!"


Pfandthomas:

Er macht den Frühlingsgruß! Den Frühlingsgruß!


Anna: Mühender Flüchtling/Frischling (macht halbherzig den Frühlingsgruß)


Agent Müller:

Unsere Stadt blüht. So wie unsere Bewegung „Blühender Frühling".


Anna: (entsetzt)

Blüht? Eisenach ist kein Ort mehr, an dem sich jede und jeder einbringen darf und soll. Unter einem System, dem die Menschenrechte und Freiheit egal sind, dass unsere Heimat zurück ins Jahr 1933 wünscht…das...


Agent Müller:

Sie wagen es, unsere Ordnung in Frage zu stellen? Eure Heimat Anna, ist jetzt eine neue Heimat. Eine neue Heimat mit neuen Spielregeln. Klar? Euer Vermieter ist nicht mehr euer Vermieter. Die Immobilie wurde verkauft. Das waren nicht wir, das war nicht die Stadt. Ihr habt einfach euren wichtigsten Mäzen verloren. Und mal ganz ehrlich, das war ja auch nicht ganz normal, dass der euch die monatliche Miete als Spende zurücküberwiesen hat?

Anna:

Unser Theater war ein geschützter Ort, an dem sich Menschen jeden Alters ausprobieren konnten. Dieser Ort hier war ein wichtiger Beitrag für den sozialen Zusammenhalt der Eisenacher Bürger.


Agent Müller:

Ein Theater muss effizient sein. Bürger hin Bürger her, jetzt werden hier deutsche Burger für deutsche Bürger gebrutzelt und Schluss.


Anna:

Es hätten angemessene Haushaltsstellen geschaffen werden müssen...


Agent Müller: (bedrohlich näherkommend)

Es gab kein Bekenntnis der Stadt für euch, sieh das doch ein und gib Ruh. Und lass das mit den dämlichen Graffitis: ‚Ohne uns wird‘s still!‘, ‘Kunst für das kollektive Glück!‘,

Die Kunst muss nichts, die Kunst darf alles‘, ‘Kunst muss unters Volk‘, ‘Kunst sollte sein wie ein bequemer Sessel‘ und anderen Blödsinn.

Was ist das für ein Tamtam?! Wir wissen, wer ihr seid. Wir wissen, was ihr tut. Bereitet euch darauf vor, die Konsequenzen zu tragen.


Anna: (mutig)

Wir werden nicht schweigen. Wir werden nicht aufgeben. Sie können uns bedrohen, die Mittel kürzen oder gar streichen, sie können uns in deutsche Schweineburger verwandeln, aber sie können uns nicht daran hindern, Kunst und Kultur in einer zugänglichen, partizipativen, die Fantasie nicht abwürgenden und gerade deshalb demokratischen Form einzufordern. Können sie nicht.


Agent Müller: (zornig)

Du wirst bald erfahren, wohin dich deine Sturheit, ja Aufsässigkeit verbringt. Da ist noch viel Platz in den Kellern der Wartburg.


Anna: (episch)

Sirenen ertönen und Blitzlichtgewitter erhellen den Hinterhof. Anna nutzt das Inferno und rennt davon. Agent Müller verfolgt sie, aber sie entkommt in den engen Gassen der Stadt Eisenach.


Lied: Partisanen Dystopie in Eisenacht



a d

Durch enge Gassen, im fahlen Schein,

a d

kalter Atem, doch ich bin nicht allein.

F a

Schatten jagen mich, bang und geheim,

G a

geistige Düsternis hüllt Eisen ach ein.



a d

Das Herz pocht wild in meiner Brust.

a d

Ich laufe, nur weg vor seiner perversen Lust.

F a

Agent Müller, ein Diener der Macht.

G a

Doch ich entkomme, lautlos und mutig durch die Eise Nacht.



a d

Eisiger Wind, Kultur muss räumen.

a d

In einer Stadt, in der sich die Faschos aufbäumen.

F a

Ich werde weiterkämpfen, egal was da droht.

G a

Denn ich bin Anna – mein Trotz für Eisen, für immer Gebot!



G a

Eisenach mach`s Licht an, es ist düster.

G a

Im Hinterzimmer klüngeln die Minister.

G a

Eisenach, komm ring den Winter nieder.

G a

Wir wollen keine Faschos hier. Wir wolln nicht diesen Flieder.





a G

Nie wieder Flieder in Eisenach.

a

Nie wieder Bratwurst ohne Kraut.

G

Wir sind doch viele, und wir machen Krach,

a

bis der vereiste Geist auftaut.



a G

Nie wieder Flieder in Eisenach.

a

nie wieder Bratwurst ohne Kraut.

G

Wir sind doch viele, und wir machen Krach.

a

bis der vereiste Geist auftaut.



Alle johlen mit. Eine Sirene ertönt. Alle gehen in Deckung nur Agent Müller/Leiterin tritt aus dem Schatten, bleibt stehen, pellt sich aus dem Kostüm.





5. Klipp Klapp


Leiterin:

Haha, ihr Luschen! Jetzt habt ihrs mit der Angst bekommen?

Special effect by Soundcloud.


Anna:

Oh Mann, ich war grad so drin! Ich hatte richtig Lust, was anzuzünden.


Pfandthomas:

Großartig! Anna das war großartig! Das wird der Publikumshit!



Sharon:

Naja, man achte darauf, wo man den Bindestrich bei diesem Wort setzt!


Pfandthomas:

Hä?


Thakar:

Ich dachte gerade wirklich, dass die Sirene echt ist, und sie uns jetzt holen kommen.


Leiterin:

Wer soll uns denn holen kommen?!


Thakar:

Na, die Polizei!


Sharon:

Die Geschmackspolizei, oder was?


Thakar:

Na ne, die Staatsmacht!


Leiterin:

...die Agenten? (lacht)


Thakar:

Wir haben immerhin Partisanenlieder gesungen und das ist verdächtig.


Pfandthomas:

Wir dürfen nur Parmesanlieder singen!


Sharon:

Oh Gott! Miss Tyler...hätten Sie bitte ein Bier für mich? Nüchtern ist das hier kaum noch zu ertragen.


Leiterin: (gibt ein Bier)

Aber es scheint doch gut zu laufen bei euch!


Anna:

Bei Euch“, also bitte! Bei UNS! Wir sind schließlich ein Team. (nimmt sich auch ein Bier)


Sharon:

Apropos! Wo warst du übrigens so lange? WIR haben uns nämlich Sorgen gemacht.


Anna:

Ich jetzt? Ich war noch Plakate…


Sharon:

Nein. Ich meine Miss Tyler...Wollten wir hier nicht Punkt sechs ‘ne Szene mit Windrädern proben?


Leiterin:

Mühlräder! Es sind Mühlräder. Und ja, Entschuldigung ich war so aufgeregt! Ich habe meine Abdankungsrede noch oben im Foyer geprobt und dann war da das Bier???????


Pfandthomas:

Hahahah! Jetzt check ich`s! PUBLIKUM-SHIT.

Hahahah! Der ist gut Sharon!


Sharon:

Prost!



Leiterin:

Okay passt auf? Szene:

Ist mir neulich so eingefallen, als ich bei der Festnahme von Patrick Wieschke die Jubelrede hielt. Dabei hatte ich ein Bild vor mir, dass mich oder jemand anderes an einem Bach bzw. bei uns an der Hörsel zeigt. Dieser Jemand ist ein Mühlrad mit Styroporpaddeln in der Hand. Jemand dreht sich als Mühlrad im Wasser...

Und jedes Mal bekommt die „Müllerin“ ein Paddelschlag auf den Hinterkopf, wenn klipp-klapp kommt... und das Lied nimmt ab der 3 Strophe Fahrt auf.

Mühlrad und Müllerin bitte hier in die rechte Ecke. Die restliche Bühnenfläche wird genutzt, um die beschriebenen Szenen symbolisch, bildlich darzustellen, gern überzogen... Es soll weh tun und gleichermaßen die Lachmuskeln in Schwingung versetzen. Versteht ihr?


Sharon:

Ich sitz an der Hörsel und schau zu.


Anna:

Aber es ist besser, wenn Miss Tyler an der Hörsel sitzt und zuschaut, da kann sie uns besser Regie geben.


Pfandthomas:

Also ich bin das Mühlrad! Ich kann hier so Pappschilder als Paddel nehmen.


Sharon:

Neee! Ich will aber nicht die …


Pfandthomas:

Klipp Klapp, Klipp Klapp.


Sharon

...Aua!


Pfandthomas:

Klipp Klapp! So?


Leiterin:

Super!


Sharon:

Ich will aber nicht die Müllerin sein!


Tahkar & Anna: (mit Text in der Hand)
Es klappern die Türen im Rathaus der Stadt - klipp klapp.
Bei Tag und bei Nacht ist die Stadtplanung wach – klipp klapp.


Sharon:

Aua!


Thakar &Anna:

Sie planen Quartiere für groß und für klein
Auch Alte und Arme passen hinein - klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp.


Leiterin:

Nicht so dolle, Thomas!


Thakar & Anna:

Flink bauen sie hier und dort manches Haus – klipp klapp.


Pfandthomas:

So?


Thakar& Anna:
Da schauen doch nur noch Wohlhabende raus – klipp klapp.


Sharon:

Ja, pass halt auf!


Leiterin:

Sanfter Thomas, sanfter!


Thakar &Anna:
Die Leute, die planen, erbauen, rechnen gar viel.
Verdienen sich goldene Löffel ohne Stil – klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp.


Sharon:

Was für eine endbescheuerte Szene!


Leiterin:

Du machst das gut Sharon!


Thakar &Anna:
Und wer genau hinschaut, der sieht es dann auch – klipp, klapp.
Geheime Geschäftsgebaren, die haben hier Brauch – klipp, klapp.


Sharon:

Sag mal, gehts noch?!


Leiterin:

Alles okay, Sharon?


Thakar &Anna:
Die Herren sitzen zusammen, bei Bier und bei Wein
und hauen sich die Schenkel in ihrem Verein – klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp.


Sharon:

Jetzt reichts! Du Vollpfosten! (wird handgreiflich)



Leiterin:

Also jetzt verlässt du die Szene, Sharon!


Thakar & Anna:(irritiert)


Leiterin:

Ihr macht weiter!


Thakar &Anna:
Was ist die Moral dieser kurzen Geschicht – klipp, klapp?


Pfandthomas:

Hilfe!


Thakar & Anna:

Der Normalbürger vermutet Korrupte doch nicht – klipp klapp.


Pfandthomas:

Aua!


Thakar &Anna:

So werden die einen noch reicher und laut,
weil kaum noch jemand zu wehren sich traut – klipp klapp, klipp klapp.


Sharon:

Ich klipp klapp dir gleich eine!


Thakar &Anna:

Klipp klapp!


Pfandthomas:

Niiiicht! Aua!


Sharon:

Da siehst du mal, wie es ist!


(Beide verstricken sich in eine ausgiebige Rangelei. Die Leiterin versucht zu schlichten. Pfandthomas versteckt sich hinter den vielen Schildern, Sharon ihm hinterher. Er bewirft sie mit Pfandflaschen, versteckt sich hinterm Sessel, auf dem Sharon dann erschöpft niedersinkt. Pfandthomas sammelt seine Flaschen wieder ein.)


Währenddessen im Rathaus:


Thakar & Anna:
Ach falsch, die Moral, die gibt es doch nicht – klipp klapp.
Sie marschieren mit Bernd Höcke montags in gedimmtem Licht – klipp klapp,
und fördern sich selbst im Heiligenschein,
Soziale und Demokraten könn‘n das schon lang nicht mehr sein, klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp.


So klappern die Türen im Rathaus der Stadt – klipp klapp.

Stets fressen die Gleichen und werden nicht satt – klipp klapp.
Drum back ich mir lieber mein eigenes Brot. Verlass mich auf mich
und hab in der Not – klipp klapp, klipp klapp, klipp klapp.


Pfandthomas:

Entschuldigung!


Sharon:

Also das ist doch das Letzte!


Anna & Thakar:

Aber Sharon, das war meeega lustig! Du hättest dich sehen sollen!


Leiterin:

Und es sollte ja auch weh tun! Es sollte lustig sein und weh tun.


Sharon:

Aber doch nicht mir! Hier, (zeigt auf ihren Kopf) hier drin sollte es weh tun, dem Publikum. Nicht mir persönlich. Ich bin doch nur das Medium.


Thakar:

Hat die Geschichte überhaupt Hand und Fuß?

Muss ich mir das so vorstellen im Eisenacher Rathaus?


Anna:

Wer sind denn da deine Quellen?


Leiterin:

Quellen, die ganze Stadt flüstert davon!


Sharon:

Ehrlich?


Leiterin:

Waas? Was schaut ihr mich so an?


Sharon:

Ich glaube, du würdest für jeden eine Parteitagsrede halten, der dir ‘n Posten gibt.

Hauptsache du stürzt nicht ab! Am Ende hast du noch dafür kassiert, dass wir hier raus müssen.


Leiterin:

BITTE WAS? Ich glaube dir haben die Schläge auf den Kopf nicht gutgetan.

Hörst du dich mal reden?


Pfandthomas:

Könnte schon was dran sein. Seitdem die OB hingeschmissen hat, bist du anders ...so...wie soll ich sagen…so lustig?


Sharon:

Zynisch trifft es besser. Sie ist zynisch geworden.



Thakar:

Man könnte auch sagen traurig.


Sharon:

Oder einfach böse!


Leiterin:

Ihr spielt, oder?


Sharon:

Keine Ahnung. Spielst du?


Leiterin:

Ich bin doch nicht böse! Ich bin hier. Ich kann meinen Text! Ich bin nicht mit Sahra Wagenknecht nach Erfurt gegangen. Ich habe uns sogar eine Szene mitgebracht und Bier! Ich glaube Sharon ist nur sauer, weil sie die die Müllerin spielen musste. Offensichtlich nicht gut besetzt.


Sharon:

Was habe ich gut umgesetzt?


Leiterin:

UMBESETZT! DU BIST UMBESETZT!


Beide:

Haha!

(beklommene Pause)


Leiterin:

Ok. Ich wollte es euch eigentlich jetzt nicht sagen, aber ich werde...ich…


Sharon:

Du gehst, oder?


Leiterin:

Woher? …Ja. Ich werde Eisenach verlassen. Nun ist es endlich raus.

(beklommene Pause)


Anna: (fassungslos)

DU WIRST WAAAS?


Leiterin:

Ich habe da so meine Vorstellungen.


Pfandthomas:

Aber wann und warum und wieso?


Anna:

Wo willst du schon hin? Ist doch überall dieselbe Scheiße!




Music Europe

The Final Countdown BALLETT

Wir brechen zusammen auf.
Aber dennoch ist es ein Abschied
Und vielleicht werden wir zurückkommen.
Zur Erde, wer kann das sagen?
Ich schätze, daran ist niemand schuld.
Wir verlassen den Boden (verlassen den Boden)
Werden die Dinge jemals wieder dieselben sein?

Es ist der letzte Countdown
Der letzte Countdown

Ohhh...
Wir halten Kurs auf die Venus (Venus).
Und wir beweisen immer noch Rückgrat.
Denn vielleicht haben sie uns gesehen.
Und werden uns alle willkommen heißen – yeah.
Mit so vielen Lichtjahren, die vor uns liegen.
Und Dingen, die wir finden könnten (finden könnten)
Ich bin sicher, dass wir alle sie so vermissen werden...

Es ist der letzte Countdown.
Der letzte Countdown.
Der letzte Countdown.
(Der letzte Countdown)
Ohhhoh...


[Gitarrensolo]

Der letzte Countdown.
Ohhhoh...

Es ist der letzte Countdown.
Der letzte Countdown.
Der letzte Countdown.
(Der letzte Countdown)
Ohhh...

Es ist der letzte Countdown.
Wir brechen zusammen auf.
Der letzte Countdown.
Wir werden sie alle so vermissen.
Es ist der letzte Countdown.
Der letzte Countdown.
Ohhh...

Es ist der letzte Countdown!

(Anna schmeißt ein Textbuch in die Luft, die losen Seiten verstreuen auf der Bühne)

Anna:

Okay Leute, wir wollten euch das eigentlich ersparen, aber es muss sein!

Wir waren neulich Abend mal auf Recherche, in verschiedenen Kneipen Eisenachs.


Sharon: (zeigt n` Vogel)

Recherche!

Leiterin:

Ja Mann, was glaubst du denn? Das war Arbeit!


Sharon:

Du willst nicht wissen, was ich glaube!

Pfandthomas:

Musstet ihr Alkohol trinken?


Anna: (deutet auf die losen Textblätter hin)

Los, sucht euch ein Blatt aus. Sie sind austauschbar. Es ist also egal, wen ihr letztendlich spielt.


Leiterin:

Sollten wir Lose ziehen?


Pfandthomas:

Oh jaaa! Ich zuerst!


Sharon: (entfaltet ihr Los)

Wie soll ich das denn spielen?

Das stimmt doch so gar nicht, was der sagt.


Anna:

Hier ist es weniger wichtig zu untersuchen, ob etwas Gesagtes richtig ist, als vielmehr wie ein Sprecher dazu kommt, es zu sagen.


Leiterin:

Verdient der Unsinn auch keine Unterstützung, hat er doch Umfeld und vielleicht Methode!


Pfandthomas:

Bis das Umfeld umfällt alles klar, los gehts!









Alle:

6. Eisenacher Stammtisch Gästequartett

1

2

3

4

Thakar:

und Wirt


2: Sind wir uns grün?


4: Also ich bin blau!


Wirt:

Ein kühles Bier symbolisiert hier nicht nur Genuss und Entspannung, sondern steht auch für eine Auszeit vom Alltagstrubel. Ein Moment der Ruhe, in dem man innehalten kann, um neue Energie für die Wirrnisse und gegen die Düsternis des Alltags zu tanken oder einfach mal abzuschalten. Warum also nicht hier bei mir in der Kneipe am Stammtisch?

1:

Also Leute ich sehe rot. Die deutsche Wirtschaft, unsere Wirtschaft, die deutsche,

die noch drittstärkste weltweit, gnadenlos im Abflug....swischhhhh....

Und angefangen hat das mit dem grünen Gedöns.

Seit die das Wirtschaftsministerium führen, geht‘s steil bergab. Was sagst du Udo?


3:

Ich sehe auch rot Rainer, so wie du. Bei den Grünen seh‘ ich rot.

Unsere Firmen verlassen reihenweise das Land, oder verlegen Teile ihrer Produktion in die Welt hinter der Oder. Oder…


4:

Du hast ‘ne eigene Firma?


3:

Na, doch keine eigene ...das sagt man doch so: unsere Heimat, unsere Firmen, unsere Wirtschaft.


4:

Unser Bier?


3:

Hey, lass das! Trink dein eigenes Bier, du opelloser Opelaner!


4:

Noch produzieren wir! Wir haben Corona im Griff, die Gas Speicher sind randvoll, wir sind Basketball Weltmeister, und jetzt schaffen wir es auch, unsere Coras zu elektrifizieren.




1:

Tut mir leid Bubi, da sehe ich eher schwarz.

Gerade in der Autoindustrie und dem ganzen Drumherum, werden wir Millionen Arbeitslose haben! Millionen!


3:

Genau, die deutsche Autowirtschaft wird unter den Grünen gerade gegen die Wand gefahren, Bäm! Aber so was von. Siehst du die eiserne Wand, gegen die der Karren kracht? Prost!


2:

Na los, jetzt gelb! Reden wir mal von dem „Fakt", dass die Sonne keine Rechnung schickt. Und dann diese scheiß Windräder....im Wald und wo?

Direkt vor meinem Haus. Die spinnen, ich raste aus, das ist doch alles Schwachsinn!


4:

Hä, wieso gelb? Gelb wie die Sonne? Oder wie das Bier? Aber das ist doch eher gülden...


1:

Unsicherheit, Zukunftsangst, schlechte Stimmung....alles Folge der aktuellen Politik und der CDU geführten Vorgängerregierungen!


4: …Herr Ober! Noch ‘ne Runde!


Lied: Eisenach komm doch zur Ruh

A E

Eisenach, du Stadt am grünen Rand.

A

Wie oft ham deine Tore schon gebrannt?

E

Wie viele Werke wurden hier geschlossen?

A

Wie viele haben sich deshalb erschossen?

D A

Eisenach, wann kommst du nur zu Ruh?

E a

Wie wir das sehn, macht hier bald alles zu.

D A

Eisenach was ist das für ein Krach?

E a

Wenn ich nicht saufe, lieg ich nächtens wach.

D a

Kommt stimmt mit ein!

E A

Ruhe soll in Eisen ach nun sein.

D a

Komm Wirt, schenk ein!

E A

Das Restgehirn will Bier, will Schnaps, will Wein.

Huhha!

Wirt:

Wenn sie dann gemeinsam ihre Gläser erheben, zählt letztendlich nur eines:

Zusammenhalten! Denn am Ende des Tages geht es nicht darum Recht zu

haben oder seinen Standpunkt durchsetzen zu wollen; vielmehr geht es darum

Menschlichkeit über alles andere zu stellen. Also lasst sie anstoßen mit einem kühlen

Bier in der Hand und einem Lied auf den Lippen. Und natürlich die Zeche zahlen, Huhha!


2:

Für mich ist es wichtig, dass wir reden. Also das ich reden kann.

Nur, es hört ja keiner mehr zu. Ich muss doch meine Meinung

sagen können, ohne gleich als Nazi abgestempelt zu werden, oder?


4:

Was ‘n für ‘ne Meinung?


2:

Na, eine Meinung eben.... Frag mich halt was!


4:

Was glaubst du, warum die Menschen AfD wählen?


3:

Ich glaube gar nichts mehr. Glaube ist was für all jene, die nicht wissen wollen, was die Wahrheit ist. Und die findest du nur noch in Anzeigenblättern oder Gratiszeitungen, wie in der „Südthüringer Rundschau“ oder „Neues Gera“. Da steht Schwarz auf Weiß, was uns droht und wie wir uns wehren können.


4:

Immer, wenn die propagieren, wie schlimm hier alles ist, kriege ich Schiss.


3:

Ach was, wer glaubt, dass eine Partei, die die Realität beschreibt „Ängste

schürt", ist ja wohl selbst der Realität ein ganzes Stück entrückt.


4:

Ich bin besoffen, weil ich Schiss habe, nicht umgekehrt.


1:

Eine Partei kann die Bevölkerung gar nicht verunsichern. Ebenso wenig kann eine

Partei ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Es ist das, was in einem Land abgeht, was die Leute verunsichert oder das, was eben nicht abgeht und sie ruhig schlafen lässt. Und ganz ehrlich...


4:

Schlaflos in Iron Night! Ich kann nicht mehr schlafen, ohne mich vorher zu betrinken. Weil ich Schiss habe, dass wir Deutschen aussterben.


1:

Ganz ehrlich, das Wirtschaftsprogramm der AfD…


3:

Aber es geht hier doch gar nicht um das Wirtschaftsprogramm der AfD, hier geht es um die Reformpläne der AfD für die EU.


4:

EU – „Eisenachs Untergang“


3:

Die einzigen Nutznießer dieser EU sind die Großkonzerne. Für die wurde die EU, zur Gewinnmaximierung doch geschaffen.


2:

Gerade die wollen doch auch weg. Mich macht das nur noch wütend. Ich kann doch nicht mit Zuversicht dem Untergang engegenwackeln. Da marschier‘ ich doch lieber mit der Faust in der Tasche Richtung Reichstag und mach dem Establishment Beine.


4:

Was bist du denn plötzlich so agro? Es war doch so schön gemütlich bis jetzt?!


2:

Ich glaub‘, ich bin auch besoffen.


Wirt:

Ich halte mich hier aus Allem raus.

Wo soll ich es hinstellen, links, rechts, mittig oder ganz an den Rand?

Ich mach das hier seit 40 Jahren und mir ist so ziemlich alles untergekommen.

Hier wird noch auf den Tisch geklopft, wenn einer kommt oder geht.

Ich sehe gleich, wer sich betrinken wird und wer nicht.

Gründe gibt es genug. Für beides meine ich.

Weihnachten steht hier eine Tanne mit tollen Weihnachtskugeln dran.

Wenn ich sehe, da kommen welche, die sich betrinken wollen, bitte ich sie einen Platz mit Abstand zur Tanne einzunehmen. Weil einmal...soll ich das erzählen?

Ach, ich halte mich da raus und ziehe meine Schlüsse.

3:

Musst du morgen nicht früh raus?


2:

Ne, wir sind jetzt auf Kurzarbeit.


3:

Ich bin es einfach leid, mit meinen Steuern den Ukraine Krieg zu finanzieren und dazu noch Millionen Migranten auf den Straßen zu begegnen.


4:

Wie jetzt, du persönlich?


3:

Ja klar! Politik ist immer persönlich.


4:

Noch ‘ne Runde!


1:

Machen wir uns doch bitte nichts vor: die Talfahrt wird auch nach 2025 noch

weitergehen…


4:

Was denn für ‘n Tal? Das ist ein schwarzes Loch. Lernt zu verzichten, sagt der Habeck. Weniger ist mehr! Haha…

Wer in den letzten Jahren das Vertrauen in den Standort verloren hat, der bekommt es nicht über Nacht zurück. Wenn die jetzt die Verlagerung planen, dann gehen die auch und kommen nicht wieder, dann ziehen die das durch, egal wer hier regiert.


4:

(heult) Wieso krieg ich denn jetzt nichts? Noch ‘ne Runde!


1:

Poh, sind wir jetzt ‘n Haufen gefrusteter Ostdeutsche, die mit der AfD sympathisieren?


2:

Ach, die AfD mal wieder, na klar! Ich dachte bis jetzt, Putin wäre an Allem schuld.


3:

Wieso Putin? Unsere Ampelregierung ist schuld!


1:

Ich würde sagen alle zusammen sind schuld. Unsere Regierung, Putin und die EU.



4:

Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht! Das ist doch alles viel zu kompliziert!


3:

Und dann noch die Gefahr von Rechtsaußen, und die drohenden Deportationen. Bin ja kein Biodeutscher. Mein Erzeuger kam als Gastarbeiter aus Algerien in die DaDaEr. Ist so plötzlich weg, wie er gekommen war. Ein Teil meiner Familie mütterlicherseits lebt noch in der russischen Steppe, aus der sie floh. Wer oder was bin ich denn nun? Ein mit dem Islam infizierter Stalinist?


4:

...Ahhhhhh, das hält doch kein Mensch aus!


1:

Man möchte meinen, wir haben lange genug unter der Diktatur gelitten und sehnen uns dennoch genau in solche Zeiten zurück.


3:

Uns sind klare Verhältnisse lieber.


1:

Auch wenn sie die Aufgabe der Freiheit und wirtschaftliches Desaster in Kauf

Nehmen?


2:

Also, ich habe eh nichts zu verlieren.


4:

Noch ‘ne Runde!



Lied:

A E

Eisenach, du Stadt am grünen Rand.

A

Wie oft ham deine Tore schon gebrannt?

E

Wie viele Werke wurden hier geschlossen?

A

Wie viele haben sich deshalb erschossen?


D A

Eisenach wann kommst du nur zu Ruh?

E a

Wie wir das sehn, macht hier bald alles zu.

D A

Eisenach was ist das für ein Krach?

E a

Wenn ich nicht saufe, lieg ich nächtens wach.

D a

Kommt stimmt mit ein!

E A

Ruhe soll in Eisen nun sein.

D a

Komm Wirt schenk ein!

E A

Das Restgehirn will Bier, will Schnaps, will Wein

Huhha!

A E

Die Diskussionen werden immer leiser.

A

Die Kehlen sind vom Bellen schon ganz heiser.

E

Wir trinken noch `n Schluck, um abzuschalten.

A

Gehirn auf Halbmast ist nicht auszuhalten.

D A

Das streiten und das Ringen um die Macht.

a

Wenn‘s hier so weiter geht, dann gute EinsenNacht


D a

Kommt stimmt mit ein!

E A

Ruhe soll in Eisen nun sein.

D a

Komm Wirt, schenk ein!

E A

Das Restgehirn will Bier, will Schnaps,




Thakar:

Das wäre doch auch eine tolle Schlussszene, oder?


Leiterin:

Ich finde auch, das passt für die „Letzten Vorstellungen“, so werden wir alle enden. Am Tresen absaufen.


Anna:

Neee, ich finde das viel zu lokalpatriotisch.


Pfandthomas:

LOKAAAL, LOKALPATRIOTISCH! Der ist gut!


Leiterin:

Darf man mit jemanden Sex haben, der AfD wählt?


Anna:

Bitte?


Leiterin:

Stellt euch vor, ihr lernt jemanden an der Bar kennen, und es gibt nach 2 Bier und ne`n Schnaps sofort eine erotische Stimmung. Es knistert zwischen euch, kzzzz! Stellt euch vor, ihr fackelt nicht lange und verbringt eine leidenschaftliche Nacht mit dieser Person und am nächsten Morgen wieder nüchtern und schüchtern stellt ihr fest, dass der Typ AfD Wähler ist!!!


Anna:

Bitte was!!? Du bist doch nicht etwa mit diesem KarohemdCowboy …?


Leiterin:

Neinnnn! Wieso? Ich frage bloß! Nur mal angenommen. Die Frage ist doch: beeinflusst Politik unser Sexualverhalten? Das ist doch die Frage.


Thakar:

Zuviel Fragen…Ausgang offen.


Sharon:

Am Ende waren sie besoffen.


Leiterin:

Ich habe einen Song dazu geschrieben. Wir könnten ihn am Ende der Vorstellung als Bonusmaterial ranhängen?


Pfandthomas:

Au ja, das machen wir!

Leiterin: (macht sich noch ein Bier auf)

Sagt mal Leute, würdet ihr mir beim Umzug helfen?


Thakar:

Klar. Wenn es zeitlich passt. Ich habe neben dem Job grad noch ‘ne Weiterbildung. Da muss ich a‘ bisserl schauen, wie ich alles auf die Reihe kriege. Aber grundsätzlich: klar. Moment mal, ich glaube es geht los…KRRRRZSCHHHHHH



Leiterin:

Ob ich mir unser TaM Mobil leihen kann?


Pfandthomas:

Oh, bei mir auch...KRRRRZZZZSCHH


Anna: (fassungslos)

UNSER TaMMOBIL? Du willst mit unserem Bus, mit dem wir ganze Heerscharen von Schülern im gesamten Wartburgkreis die Freude am Theater spielen nahe bringen deine verrauchten Garnituren durch die Gegend karren?


Leiterin:

Ja warum denn nicht? Ich frage doch nur.


Sharon:

Ok, das klären wir später, ja? KRRRRRZZZZZSCHHHHH


Thakar:

Hallo? KRRRRZZZZSCHHHHH Hallo?


Anna:

Leute was machen wir hier nur? Wir sollten uns doch irgendwie positionieren …


Leiterin:

SOLLTEN wir? Wie du redest! KRRRRZZZZSCHHHHH


Anna:

Na, wie rede ich denn? Hallo? Haalllloo?

Leute wo seid ihr denn jetzt?

Hallo?

(Lost in Space Pause)

Manchmal, von einer Minute auf die andere, fühle ich mich plötzlich so allein. Richtig beunruhigend! Es ist als ob ein ganzes Universum in mir explodiert. Oder in sich zusammenkracht? So richtig weiß ich das nie.


Alle:

KRRRRZZZZZSCHHHHHHH

KRRRRZZZZZSCHHHHHHH

KRRRRZZZZZZSCHHHHHH


KRRRRZZZZZSCHHHHHHH

KRRRRZZZZZSCHHHHHHH

KRRRRZZZZZZSCHHHHHH










7. Virtuell Class Room


Anna:

Es war schon okay als Protagonistin in Erscheinung zu treten. Die Zeitungen sind unlesbar geworden...äh, die Zeiten meine ich! Die Zeitungen auch. Neulich habe ich mich an einer geschnitten...aber hey! Je unsicherer und verworrener die Zeiten, um so dankbarer für das ja ebenfalls verwirrte und verunsicherte Publikum, wenn es ein Zentrum für sie gibt, eine Geschichte, an der sie sich festhalten können.

Der Alleingang, die alleinige Introspektive ermöglicht eine Arte der Subjektivität, die mich von jeder Art Fragestellung nach RICHTIG UND FALSCH entbindet. ES IST MEIN EMPFINDEN, MEINE WELT, MEIN PAIN, MEIN KAMPF. ES SIND MEINE WUNDEN UND WUNDER, DIE ICH HIER ERLEBE. ALLES MEINE!

DAS bin ich allein.

Natürlich könnte jeder und jede hier ich sein, und ich sie.

Könnte, ist aber nicht. Andererseits, wer kann das beweisen?

Vielleicht sind wir alle eins und richten uns im selben Maße gegenseitig zu Grunde wie wir in der Lage wären, uns zu bewahren.

Was, wenn ich als Tahkar in Syrien geboren wäre? Oder wie die da? Die Kim aus dem Tschad. Was, wenn ich der Peter wäre oder die da? Wer wäre ich, wenn ich sein könnte? Und wohin ginge ich dann?

Nein! Ich bin ich, und ich habe jetzt die Schnauze voll. Es muss doch noch etwas anderes geben als das hier. Dies ist der Tag, an dem ich politisch werde und wisst ihr, was ich jetzt mache? KRACH!

Eisenkracht ich koooomme!

Sharon:

Manie? Man weiß ja nie.

Leiterin:

Vielleicht eine Weiterbildungspsychose?

Sharon:

Weiterbilden. Weiterbilden. Das ewige Lernen und nochmals lernen. Kommt immer dann ins Spiel, wenn es Zeit zu überbrücken gilt, bis man wieder einen halbwegs vernünftig bezahlten Job bekommt…

Thakar:

Oder um sich weiterzubilden.









Leiterin:

Eine Expertise zu Kreativgesellschaften in Zeiten des Programmes:

Rand umschließt die Mitte“

Anna:

Um so mehr, da die Zeiger auf dreiviertel stehen...mir kalt ist, möchte ich heute einen Schal tragen.

Ich rufe unter der Nummer für die aktuellen Vermummungsgebote an und erkundige mich, ob es kalt genug ist, ich heute einen Schal tragen darf. Sie sagen nein. Heute nicht. Sie nicht. Ihnen ist heute nicht kalt genug! OK.

Ihren Schal, den können sie wie die anderen auch, um einen toten Baum wickeln, aber sicher nicht zwischen Body und Face. Wir scannen Sie. Jetzt! Bitte sagen Sie: JA.

"Ja".

Danke. Ihr JA garantiert uns nächstes Ja.

"Jaahhhrrr".

Beep!

Dieser Dialog wurde maschinell erstellt. Bitte antworten sie nicht.


Alle:

Bitte unterschreiben Sie diese freiwillige, gesetzliche Maßnahme.

Bitte unterschreiben Sie diese freiwillige, gesetzliche Maßnahme.

Bitte unterschreiben Sie diese freiwillige, gesetzliche Maßnahme.


Pfandthomas:

Das ist doch Paradoxierung des Individuums! Freiwillige, gesetzliche Maßnahme!

Sharon:

Individuum, pah! Ein Haufen Randexistenzen auf dem Abstellgleis sind wir.

Können bald die Fliegen von der Wand fressen. INDIVIDUM, dass ich nicht lache!


PfandThomas:

Scheiß Kapitalismus! Scheiß digitaler Kapitalismus.


Sharon:

Digitale Kapitulation.


Anna:

Warum heißt es eigentlich Kapital is MUSS und nicht Sozial is MUSS?


PfandThomas:

Sozial, dass ich nicht lache!

Wann warst du das letzte Mal draußen?

Frag mal jemanden etwas.

A-Sozial is MUSS.

Sharon:

Niemand MUSS. Wir sind alle freiwillig hier.


Kursleiterin:

Wenn alle Millionäre wären, wer putzt dann das Klo? Ja, wer?!

Sie sind alle freiwillig hier und haben das unterschrieben.




Anna:

Eine Farce? Wo bin ich?

Ein Work SHOP!!! Eine Weiterbildung.

Arbeit und Kaufen!


ALLE:

Gleiche Rechte heißt gleiche Pflichten.

Pflichten gleich Rechte.

Anwesenheitspflicht gleich Anwesenheitsrecht.

Anna:

Ich habe unterschrieben.

Meine Anwesenheit wird bestätigt, also wurde bestätigt, dass ich betätigt bin. Wie lange geht das hier schon? Bin ich deshalb in diese Stadt gezogen? Weiterbildung für Kulturmanagement in Eisenach. Das ich nicht lache. Welche Kultur bitte schön?

Ein Beruf ohne Zukunft. Die werden uns alle zu Pflegepersonal ausbilden oder uns rund um die Wartburg Unkraut zupfen lassen. Scheiße, ich muss hier weg. Aber wohin?


Kursleiterin:

Bei Ausbleiben ihrer Anwesenheit werden sie von der Teilnahme entbunden. Auch werden Ihnen alle Mittel zum Erhalt ihrer sowieso verschuldeten Existenz gestrichen.


Anna:

BIN ich das hier? Ich hacke einen mit KI generierten Social Media Content in die Tastatur, erstelle einen Post:

ICH SCHAFFE. ROUTIERE.

PROBIERE.

MICH MIT DEM NEUEN PROGRAMM.

ICH ARRANGIERE MICH.

DERRANGIERE MICH, WEG VOM ABSTELLGLEIS. NUR WEG.

ICH DENK AN V.


Pfandthomas:

Diese Werbung. Ich halt‘s nicht mehr aus! Ständig ploppt Werbung an den Rändern unserer Übungen auf, seht ihr das auch?

Limonade, Autos, Frauen ...


Kursleiterin:

Das ist keine Werbung, das sind Beispiele für gelungene Contents, sie Querulant.


Anna:

Ich friere. Ich darf heute keinen Schal tragen. Ich glaube ich werde krank.

Ich hasse es, wenn sie mir verbieten einen Schal zu tragen. Wenn sie sagen: nein. Ihnen ist heute nicht kalt! Zu ihrer Sicherheit und der Sicherheit aller, tragen sie heute keinen Schal. Oder sie riskieren die Sicherheit aller.

Dazu haben sie kein Recht. Dies einzusehen, ist ihre Pflicht, sie Würstchen!

Und mit Würstchen meinen wir jene Faschisten, die immer noch am Fleisch festhalten! Sie Faschist!

WO bin ich? Ein Work/ein Shop? Was machen "Die" hier mit uns?


Kursleiterin:

Thakar, sprechen sie mal laut ins Mikro rein.



Thakar:

Ich habe mich hier angemeldet, Das ging erst nicht. Wo sind wir denn jetzt? Ich habe den Anfang verpasst.


Kursleiterin:

Können sie bitte lauter sprechen? Da ist am Headset ein Regler. Den müssen sie nach rechts drehen.


Thakar:

Habe ich den Anfang verpasst? Ich lese AGENDA. Da steht Agenda auf meinem Bildschirm. Mein Bildschirm ist an!


Kursleiterin:

Thakar können Sie bitte lauter sprechen!? Sie haben einen Regler am Headset. Ist ihr Mikrofon richtig eingestellt?

KRZZZZSCHZZZQURZ


Thakar:

Wo sind wir denn jetzt? Ich habe den Anfang verpasst...


Sharon:

Also wirklich, dann hat er den Anfang halt verpasst, der Ausländer. Selbst schuld!

Hier in Deutschland kommt man pünktlich.

Ich sitz hier seit 7:40 und habe jetzt keine Lust, hier auf den NEUEN zu warten.

Was bildet der sich ein? Das ist meine Lebenszeit hier!


PfandThomas:

Vielleicht war er noch unterwegs, wurde verprügelt oder ist in eine Kontrolle geraten...


Sharon:

...ja oder musste irgendwo Frauen belästigen, seinen fetten SUV parken, oder unsere Steuergelder ausgeben…


PfandThomas:

...als ob du Steuern zahlen würdest! Wovon denn? Es wird schon einen Grund geben für sein zu spät kommen.


Sharon:

Was glaubt der, wer der ist? Der verarscht uns doch alle. Von uns ist noch nie wer zu spät gekommen.


PfandThomas:

Also ich finde das jetzt nicht so schlimm.


Sharon:

Ich schon! Die haben einfach keinen Respekt vor uns!


ALLE:

Wir können nicht immer alle einer Meinung sein.

Wir gehen höflich miteinander um.

Beleidigen uns nicht, achten auf das, was der andere sagt, das ist fein.

Wir können schwierige Gespräche menschlich meistern.

Nur konstruktive Kritik! Keine Vergleiche, kein Bewerten.

Wir finden Wege in den Dialog, tauschen uns aus und können uns begeistern.


Kursleiterin:

Wenn sich jemand durch meine Ausführungen angegriffen fühlt, bitte sprechen sie mich direkt an. Ich neige dazu, die Dinge ein wenig überspitzt darzustellen, um ihre Meinung und ihre Stärken herauszufordern.

Wir verabreden nun eine 10-minütige Pinkelpause. Bitte gehen sie in den Stand-by-Modus.

Eine Zigarettenlänge!

Wurst ...äh worst.


the best we can do is not to see the sad because what do you want to do?

you cannot think of anything? but you do not want to do it? That pulls down you better off better go out of the way better because what should you do? the worst thing that can happen is that you are sad yourself the worst thing that can happen to you is because you do not know what you can do


Das Beste, was wir tun können, ist die Traurigen nicht zu sehen, weil, was willst du machen? Dir fällt nichts ein, dir fällt was ein? Aber du willst es nicht machen?

Das zieht runter. Grenz dich besser ab. Geh dem besser aus dem Weg.

Weil, was sollst du schon tun?

Das Schlimmste, was passieren kann ist, dass du selbst traurig wirst.

Das Schlimmste, was dir passieren kann ist, dass du nicht mehr weißt, wer du bist und was du tun kannst.


Kursleiterin:

KRZZZZSCHZZZQURZ

Schalten Sie ihre Kamera an! Es ist unhöflich, sich zu verstecken.

Ich will das schiefe Lächeln ihrer hier zur Schau gestellten Coolness sehen.

Jaja, DIE ZEITEN SIND HART, ABER MODERN.

Sagen wir es zusammen, sagen wir es laut! JETZT!


ALLE:

JETZT KOMMEN WIR IN FAHRT. JETZT!


Thakar:

KRZZZZZSCHZZZ

Hallo, ich kann sie sehen.


ALLE:

DIE ZEITEN SIND HART, ABER MODERN.


Thakar:

KRZZZZSCHZZZ

Ich kann sie auch hören. Wohin fahren Sie?


ALLE:

WEN DAS VERLETZT, IST BILDUNGSFERN.


Kursleiterin:

Sehr schön! Ihr seelischer Apparat ist nun elastisch genug, um ihren Dauerzweifel am eigenen Treiben als Überlebensfaktor in sich einzubauen.

Und jetzt beißen sie ihre verbliebenen Zähne zusammen, pfeifen Sie meinetwegen Kantaten von Bach auf dem letzten Loch. Sie sind keine Ausnahmen!

Sie spüren es doch auch: es klappt nichts mehr.

Der Ruin ist nicht mehr aufzuhalten!


ALLE:

WIR SIND NICHT DUMM.

WIR SEHEN DURCHAUS HIN UND WIEDER,

DAS NICHTS ZU DEM ALLES FÜHRT.


Kursleiterin:

Nun sind Sie integrierte Asoziale, desillusionierte Hippies, echte Grenzfallmelankoliker, bereit auch niedere Arbeiten, die ihren Qualifikationen nicht entsprechen, zu verrichten.


Thakar:

KRZZZZSCHZZZZ

Hallo? Haaaallo! Ich bin nicht melancholisch!


Kursleiterin:

Genau! Halten Sie ihre depressiven Symptome unter Kontrolle, um einigermaßen arbeitstüchtig zu bleiben.


Thakar:

Ich war Kurator im Iran...Können sie mich hören?


Kursleiterin:

Sie sind hier falsch, Thakar!

Ihnen empfehle ich das Seminar „Randgruppen mit Migrationshintergrund radeln für Obdachlose“ - im Anschluss „Töpfern gegen Rechts" auf Kanal 4.


Thakar:

Bitte was?!


Kursleiterin:

Ich kann sie nicht hören.


Sharon:

Und ich will den nicht hören! Ständig nervt der, der soll sich endlich verpissen!


Kursleiterin:

So leid es mir tut, Thakar. Sie haben es ja gehört. Wenn sich hier Teilnehmende durch Sie in ihrer Arbeitsfähigkeit eingeschränkt fühlen, muss ich das als Leiterin weiterleiten. Also muss ich Sie umleiten.


Thakar:

Bitte?!


Anna:

Entschuldigung?! Aber das ist ja total zynisch!


ALLE:

ZYNISCH, ABER ARBEITSFÄHIG.

HIERAUF KOMMT ES AN.

TROTZ ALLEM - NACH ALLEM – ERST RECHT.

ALLES DENKEN IST STRATEGIE GEWORDEN.

Anna:

Also bitte! Diese Form von Selbsterhaltung ist ekelhaft!

Das werde ich melden.


ALLE:

HA, HA, HA, HA, HA.

MELDEN WEM?

WIR SIND ALLE TEIL VOM SYSTEM!


Anna:

Wer denn WIR? WIR? Was soll das sein?

Ein Haufen illusionsloser Sozialcharaktere auf Weiterbildung in diffusem Zynismus, oder was?


Sharon:

Ich bin kein Haufen! Ich bin kein Massenphänomen! Mein Zynismus ist markant, ist universell, ist HOCH INDIVIDUELL!


PfandThomas:

Zynisch! Ich bin doch nicht zynisch. Ich bin blank. spiegelblank!

Soll ich euch sagen, was zynisch ist?

In Buchenwald stand jahrelang eine Wurstbude am Ausgang der Gedenkstätte.

Das ist zynisch!


Sharon:

Und da hast du gearbeitet, oder was?


PfandThomas:

WAAAAS! Ich sammle jetzt Leergut und hänge hier mit euch Loosern ab.


Thakar:

KRZZZZZSCHHHHH

Hallo? Hallo! Ich kann Sie nicht mehr hören.

Und sehen auch nicht. Hallo? Hier steht AGENDA auf meinem Bildschirm...


Anna:

Sie haben ihn abgeschaltet!


Kursleiterin:

Abgeschaltet? Anna, ihr naives Aufbegehren...und diese gewisse hippe Bitterkeit, die in ihren Ausführungen mitschwingt, mag ja zeitgemäß sein... Ihr sensibles

Zusammenzucken vor der als bedrohlich empfundenen Realität, die uns ängstigt, in allen Ehren… Aber das sprengt hier jetzt wirklich den Rahmen der Möglichkeiten einer... also zielführenden Wiedereingliederungsmaßnahme im Sinne des Paragrafen ...Pra. Also…

Thakar:

Hallo? Ich habe für diese Weiterbildung bezahlt.


Sharon:

Paar Radieschen hätte ich noch, willst du?


Anna:

Schalten Sie ihn wieder ein!


Sharon:

Nein, er soll für die Obdachlosen radeln! Wir waren hier eine gut funktionierende Gemeinschaft, bevor der zu spät kam. Wenn sich SuperAnna mit dem solidarisieren will? Bitte, aber nicht auf meine Kosten!

Hier, willst du meine Flasche?


PfandThomas:

Danke! Oah Danke!


Sharon:

Warte, ich trink die hier auch noch schnell aus, dann hast du zwei.


PfandThomas:

Echt?! Mann, das ist so…so lieb. (wird sentimental)

Noch nie hat jemand eine Flasche für mich ausgetrunken.


Sharon:

Also was ist jetzt?! 3 Gegen 2.

Das ist gelebte Demokratie. Können die 2 Ausländer jetzt bitte unsere schöne Stadt Eisenach verlassen und andernorts Entwicklungshilfe leisten, wo sie unser Seminar nicht stören? Hallo an die Leitung? Ich kann Sie auch melden. Das war`s dann hier für Sie.


Kursleiterin:

Wir können nicht immer alle einer Meinung sein.

Wir gehen höflich miteinander um. 

Beleidigen uns nicht, achten auf das, was der andere sagt, das ist fein.


Sharon:

Wenn sich jemand durch meine Ausführungen angegriffen fühlt, bitte sprechen Sie mich nicht an. Ich neige dazu, die Würste, die zu viel auf dem Rost liegen direkt anzusprechen, um meine Meinung und meine Stärke...


Kursleiterin:

Wir können schwierige Gespräche menschlich meistern.

Nur konstruktive Kritik! Keine Vergleiche, kein Bewerten.

Wir finden Wege in den Dialog, tauschen uns aus und können uns begeistern.


Sharon:

Schon klar!


Kursleiterin:

Wir verabreden nun eine 10-minütige Pinkelpause... Also nein, Halt!

Ich zeige ihnen eines meiner Videos auf Instagram. Dies ist Teil einer Übung.

Bitte gehen sie in den Stand-by-Modus.

Kursleiterin:

(lacht laut auf)  

 

Ha! Eine Weiterbildungspsychose ...Ob mir das ein Arzt attestiert? Berufsunfähigkeit wegen Weiterbildungspsychose. Ob sie das in den Pschyrembel aufnehmen? Sie haben ‘DIE ANGST VON EINER ENTE BEOBACHTET ZU WERDEN‘ als psychische Erkrankung anerkannt. Warum nicht auch eine Weiterbildungspsychose von einer zur Weiterbildungsseminarleiterin weitergebildeten Person wie mir, die nichts weiter im Sinn hat, als sich ein bisschen weiterzubilden, bevor sie wieder Wurst in irgendeiner scheiß Frittenbude verkaufen muss. 

 

Lernen, ‘was richtiges lernen‘, damit ‘mal was aus einem wird‘. Was für ein Kleinbürgerglaube! 

 

Nur bei ein paar zynischen Jungmedizinern führt noch eine gerade Linie von Studium zum Lebensstandard. Der Rest muss mit dem Risiko leben ins Leere zu lernen und irgendwann -wie ich hier gerade- sich weiterbilden, um andere weiterzubilden, oder eben Wurst zu verkaufen. Lernen um zu leben, Leben um zu lernen, pah! Glaubt doch kein Mensch mehr, dass heutiges Lernen ‘„Probleme‘ von morgen löst. Sicher scheint vielmehr, dass es sie auslöst. Ich meine WAS? WAS haben wir denn gelernt? 

Jeder vierte Eisenacher wählt AfD! Haben wir nicht gelernt, dass Nazis Scheiße sind? Nicht? Ach so ja, das sind ja diese ganzen Pessimisten, die nicht gelernt haben, dass Protestwählen schon okay ist, nur eben nicht die NAZIS, ihr Vollpfosten! 

Geschichtliches Bewusstsein und Pessimismus scheinen auf dasselbe hinauszulaufen. 

 

Seit den Massenmorden des 20. Jahrhunderts, in Verdun, den Gulags, in Auschwitz und Hiroshima spricht die Erfahrung allen Optimisten Hohn. Das Ende des Wahren, Guten und Schönen. Die ‘Aufklärung‘ ist grandios gescheitert. Der Mensch als universelles Ideal hat ausgedient. Aus ihm wurde ein parteiischer Richter über den Planeten. Wir leben in spannenden Zeiten: gigantische Wirbelstürme, atemberaubende Schlachtszenen, zu Herzen gehende Hungersnöte, entfesselte Mordlust, originell fotografierte Gewalt- und Verwüstungsorgien aller Orten. Wir sind halt aus der Asche der Titanen gemacht. Das erklärt unsere Kälte und Grausamkeit. Möge Gerechtigkeit walten. Möge die Welt untergehen. 

 

Oh, my God! 

Verdammt! Die Vorstellung, in einer Frittenbude zu landen, und Würstchen über die Theke reichen zu müssen, macht mich immer so agro


Alle starren auf ihre Bildschirme. Aber Anna hält es nicht aus, schaut konsterniert um sich. Sie löst sich von dem ihr zugewiesenen Platz und fängt an, im Callcenter, in der Weiterbildungseinrichtung, im Class Room zu randalieren.



Währenddessen:

Lied: Stand by Me BALLETT https://www.youtube.com/watch?v=Us-TVg40ExM

Lyrics, klassisch von Ben E. King Übersetzung:

Wenn die Nacht gekommen ist,

und das Land im Dunklen liegt.

Und der Mond das einzige Licht ist,

dass wir seh'n.


Nein, ich werde keine Angst haben.

Oh, ich werde keine Angst haben.

So lange du, so lange du zu mir stehst.

Also Liebling, Liebling, Steh' zu mir.


Oh steh' zu mir.

Oh steh', steh' zu mir.

Steh' zu mir.


Falls der Himmel,

auf den wir schau'n,

taumeln und fallen sollte.

Und die Berge ins Meer bröseln sollten.


Werde ich nicht weinen,

ich werde nicht weinen.

Nein, ich werde keine Träne vergießen.

So lange du, so lange du zu mir stehst.


Und Liebling, Liebling, Steh' zu mir,

oh steh' zu mir. Oh steh', steh' zu mir, Steh' zu mir.

Liebling, Liebling, Steh' zu mir.

Oh steh' zu mir. Oh steh' jetzt, steh' zu mir,



8. SCHLUSSLICHTER


Alle begeben sich zum Schluss Applaus in Position


Sharon:

Ich habe es mir anders vorgestellt: bewegender, dramatischer.

Irgendwie mit mehr Vision.


Anna:

Vision für Eisenach?


Sharon:

Nein, nur für uns. Ganz egoistisch. Für uns.


Leiterin:

UNS. Was soll das sein? Gibt es denn ein UNS?



Pfandthomas:

Das Entscheiden doch immer noch wir, ob es ein UNS gibt, oder?


Anna:

Vielleicht gibt es ja eine Sehnsucht, die UNS alle eint?


Leiterin:

Weiß nicht, wann ich das letzte Mal Sehnsucht hatte.


Sharon:

Sehnsucht wonach? Nach wem?


Pfandthomas:

Vielleicht schon bald nach uns! Wenn die Vorstellungen hier zu Ende sind ..., wenn wir jeder seiner Wege gehen, dann wirst du dir vielleicht in irgendeinem strahlenden Autoscheinwerfer oder fahlen Laternenlicht die Scheinwerfer, die dir hier das Gesicht wärmen imaginieren. Und dann siehst du UNS. Wie wir hier stehen und Visionen haben. Für Eisenach…


Thakar:

Für das Neue, das wachsen will, gegen das kein Kraut gewachsen ist.


Anna:

Für Projekte, welche die Zeit braucht, die sich nicht im bloßen Zeitvertreib erschöpfen.


Thakar:

Für Gerechtigkeit und Freiheit.


Anna:

Für einen die ganze Welt umfassenden Prozess, der durchzustehen ist, bis sich alle versöhnt in den Armen liegen.


Pfandthomas:

Für mehr Spielraum, so ganz allgemein wäre mehr Spielraum gut.


Anna:

Ein Spielraum, welcher ein alltagsgestresstes Publikum nicht mit Harmonien aufzumöbeln versucht.


Leiterin:

Heißt es nicht, dass wer Visionen hat mal besser zu einem Arzt gehen sollte?


Sharon:

Zum Doktor Kleist! Das ist doch eine Vision für Eisenach. Doktor Kleist kommt zurück, wird neuer OB und heilt unsere zerrütteten eisumnachteten Seelen.


Pfandthomas:

Zieh es doch nicht schon wieder in den Dreck! Wir brauchen Visionen. Die Vorstellung von einer lebbaren Zukunft, das Wachhalten der Hoffnung auf Veränderung, auch wenn sie sich nicht unmittelbar einlöst.


Leiterin:

Na, hoffentlich wird es nicht so schlimm wie es schon ist!



Thakar:

Mir hat die Vorstellung von einer besseren Zukunft immer geholfen. Nichts Konkretes. Glück, Erfolg, Frieden. Einfach eine Vorstellung von einer besseren Gesellschaft, etwas Erstrebenswertes für mich und meine Kinder Und jetzt bin ich hier. Hier in Eisenach. Das muss man sich mal vorstellen!


Anna:

Wuhuuuuuu! Ungenötigt, selbstbewusst, außerhalb jeder Konkurrenz.


Leiterin:

Okey, okey, bevor wir hoppe, hoppe in den Sonnenuntergang reiten: (schnipst in die Luft) SCHLUß!


Black



9. Bonus:


im Dunkeln


Pfandthomas:

Und hier im Dunkeln willst du deinen Song spielen?


Sharon:

Also ich geh jetzt nach Hause, ich habe noch Bügelwäsche.


Leiterin:

Naja, es sind nochmal 3 Strophen.


Sharon:

Warum nicht gleich nochmal Luthers 95 Thesen vorlesen, hier so am Ende des Endes?!


Thakar:

Das fände ich gut!


Anna:

Also ich will ihn hören. Ich will wissen was du da abends mit dem Karotypen in der Bar gemacht hast


Sharon:

Ja, oder er mit ihr!!!


Leiterin:

Wolltest du nicht bügeln gehen?


Sharon:

Bevor die Sehnsucht nach einer besseren Gesellschaft zu einem Wunsch nach Bier und Karohemdenmännern in zwielichtigen Eisenacher Spelunken verkommt, vielleicht tatsächlich besser. Ich geh Wäsche bügeln, ja!


Anna:

Jetzt sing schon los!


Pfandthomas:

Jaaaaa!



Lied: Oh Baby warum immer so extrem?!

E

Ich gehe neulich Abend in die Bar

C E

da steht ein Mann, den ich zuvor nie sah

E

der Mann ist schön wie tanzen heiß.

C E

Ja schön ists, wenn man nichts vonander weiß




f G C

Ein Cocktail noch und dann ein warmer Kuss

E a

er sagt, dass er mich wieder sehen muss

f G C

am nächsten Tag beim Treffen dann OHJE!

E a

der Mann wählt leider AfD


Oh No!


F G C

Oh Baby warum immer so extrem?

E a

Komm lass mal hin zur Mitte weg vom Rand!

F G C

Wie ich das sehe ham wir hier ein Problem

E a

jetzt quatsch ma mal vielleicht wirds interessant!


E

Die Straße brennt ich fahre Bus

C E

ich habe keinen Fahrschein doch ich muss

E

Ein Steinwurf weg von meinem Haus

C E

steig ich mit einem großen Lulatsch aus


f G C

Wir mögen uns und reden lange froh

E a

nur sehe ich ihn durch seinen Schal nicht so

f G C

er lüftet ihn ein schöner Mann HURRA!:

E a

nur leider ist er Chef der Antifa


Oh No!


F G C

Oh, Baby warum immer so extrem?

E a

Komm lass mal hin zur Mitte weg vom Rand!

F G C

Vielleicht wenn alle Winde günstig stehn

E a

kommt Peter nimmt uns mit in Nimmerland



E

Seit Tagen schreibe ich mit einem Mann

C a

Vertraulichkeiten, doch ich ruf nie an

E

Wir schreiben uns das gibt mir Trost und Halt

C a

ich kenn sonst kein die Welt ist fies und kalt


f G C

So langsam fass ich Mut ich will ihn sehn

E a

er schickt mir prompt ein Bild er ist sehr schön

f G C

Ich frag nach einem Treffen SAPERLOTT!

E a

Der Typ war gar nicht echt war nur ein Bot


Oh No!


F G C

Oh, Baby lass uns endlich mal hier raus!

E a

Ich halt den ganzen Schwachsinn nicht mehr aus.

F G C

Wir bauen uns in Griechenland ein Haus

E C a

Nachts zählen wir die Sterne die Handys bleiben aus!


F G C

Oh, Baby warum immer so extrem?

E a E a

Mach‘s Licht an! Unsre Zukunft, die wird schön!






























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