Oh ja, ich kann wirklich eine Meisterin darin sein, auf den Kopf zu fallen! Es ist schon fast zur Gewohnheit geworden. Ob ich nun gegen einen Laternenpfahl knalle oder wie heute beim Fahrradfahren im Schnee in der S Kurve ausrutsche, mir beim Theaterproben blaue Flecken an allen Ecken und Kanten die der Proberaum hergibt einfange - solche Missgeschicke passieren mir regelmäßig.
Ihr könntet sagen, dass ich eine ganz besondere Begabung fürs Stürzen und mich stoßen habe. Ich bin sozusagen eine sehr anstössige Person. Eine Person die zuweilen aneckt.
Es ist erstaunlich, wie oft ich auch nüchtern von Stühlen falle. Ich meine, wer schafft das schon? Aber irgendwie gelingt es mir immer wieder. Vielleicht liegt es an meiner unglaublichen Energie und Lebendigkeit - diese Kombination führt wohl dazu, dass ich manchmal einfach die Kontrolle über meinen eigenen Körper verliere. Das sieht dann glaube sehr lustig aus von außen.
Ständig in den simpelsten Alltagssituationen passiert mir so etwas Ungeschicktes. Zu Fuß bin ich nicht sicher vor dem Ausrutschen im Laub. Es scheint fast so als würden die Blätter extra darauf warten mich auszulachen und dann zack!, liege ich flach auf dem Boden. Leichte Gehirnerschütterung.
Und wer braucht schon einen Cityroller ohne Unfallpotential? Natürlich kommt auch hier mein Talent zum Vorschein und mit einem lauten Knall ist der nächste Baum erreicht. Da bleibt kein Zweifel: Mein Zielgenauigkeit ist bemerkenswert!
Schon als Kind hatte ich ein Händchen für spektakuläre Stürze – ob vom überdachten Fahrradständer oder sonstigen erhöhten Positionen aus – nichts konnte mich davon abhalten kopfüber in ungewollte Abenteuer zu stürzen.
Ich muss zugeben, all diese kleinen "Unfälle" bringen mich manchmal zum Lachen. Es ist einfach so absurd, wie oft ich stolpere oder ausrutsche. Aber auch bemerkenswert, wie relativ unversehrt ich immer die Szene verlasse.
Hey, das macht mich zu einer einzigartigen Person mit einem ganz besonderen Talent – dem Talent des Kopfüber-Fallens!
Über und auf.
Meine Güte! Ich kann es kaum fassen, wie oft ich in meiner Kindheit auf den Kopf gefallen bin oder sogar Steine an eben diesen geschmissen bekommen habe. Es ist wirklich unglaublich! Besonders Falk Hauer die alte Sau! war bekannt dafür, mir das Leben schwer zu machen. Bei unserem Lieblingsspiel "1,2,3,4 Eckstein alles muss versteckt sein" hat er einfach aus seiner kindlichen jungen Hand einen Stein an meinen ebenfalls kindlichen MädchenSchädel gepfeffert. Was zur Hölle? Geht es noch schlimmer? Zack, ein Loch im Kopp! Das sagt man früher so bei uns im Wohngebiet - Loch im Kopp. Unglaublich aber wahr: Drei Mal hatte ich als Kind ein Loch im Kopp. Wie konnte das passieren?
Und dann frage ich mich ernsthaft: Wieso hatten und haben die Erwachsenen sowas nicht? Vielleicht liegt es daran, dass wir als Kinder noch unerfahren sind und unsere Umgebung erkunden wollen – ohne Rücksicht darauf nehmen zu können oder zu wissen was uns erwartet. Oder vielleicht werden wir auch einfach nur öfter von unseren Mitmenschen unterschätzt und daher zum Ziel solcher Streiche wie Steine an den Kopf schmeissen gemacht?
Wie dem auch sei - dieses ständige Fallen auf den Kopf oder gar ein Bewürfnis von Steinen abzubekommen hinterlässt Spuren bei einem heranwachsenden Menschen wie mir damals. Doch trotz allem bleibt mein Gerechtigkeitssinn intakt.
In jedem Fall bin ich froh darüber, diese Erfahrungen gemacht zu haben - auch wenn sie schmerzhaft waren. Sie haben mich stark und resilient gemacht. Ich bin nicht zimperlich.
Das Erreichen meiner Bildungsziele lässt mich darüber nachdenken, ob das regelmäßige Fallen auf meinen Kopf nicht sogar gut für mich war. Man sagt doch so oft: "Sie ist nicht auf den Kopf gefallen!" - Und da muss ich ganz ehrlich sagen: Ich schon!
Vielleicht hat dieses ständige Stolpern und Hinfallen dazu beigetragen, dass sich meine Denkprozesse entwickelt haben. Es könnte sein, dass diese kleinen Unfälle mein Gehirn angeregt haben und somit meine kognitiven Fähigkeiten gestärkt wurden. Durch die Herausforderungen des Lebens bin ich möglicherweise gezwungen worden, neue Lösungsstrategien zu finden und flexibel zu bleiben.
Natürlich gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass das häufige Fallen auf den Kopf positive Auswirkungen auf die persönliche Entwicklung hat. Und das ist ja hier auch keine Empfehlung ja?!
Aber manchmal müssen wir uns einfach darauf verlassen können, dass unsere individuellen Erfahrungen uns formen und prägen. Und seien es Stürze. So wie der meine heute Mittag mit dem Fahrrad im Schnee.
Insgesamt betrachtet glaube ich also daran, dass all die kleinen Un und Umfälle mir letztendlich dabei helfen herauszufinden wer ich wirklich bin und welche Fähigkeiten ich besitze.
Amen.